Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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2018-09-02 - Jahreswanderung "Grenzerfahrungen"

Die Grenze in Drabenderhöhe

Drabenderhöhe befindet sich schon seit vielen Jahrhunderten an einer alten Landesgrenze, die bereits im Mittelalter entstand. Der Ort selbst gehörte zur Reichsherrschaft Homburg, die von den Grafen und später Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg regiert wurde. Die Grenze führte scharf um den Ort herum, folgte einem Weg vom Haus Clemens bis zum Haus Diesem, verlief dann entlang der Kirchenmauer die Zeitstraße hinauf. Jenseits dieser Grenze liegen die Ort Scheidt und Anfang und gehörten zum Herzogtum Berg und das wiederum in zwei unterschiedlichen Ämtern. Scheidt lag im Amt Windeck und Anfang im Amt Steinbach. Die Amtsgrenze verlief an der Alten Brüderstraße entlang. Die Straße selbst und die alten Viertel Im Kretsch, Auf der Schniffel und Auf der Spitzenburg gehörten also zu Windeck. Das Gebiet nördlich der Straße war Steinbachsches Territorium mit der Ausnahme des Hauses Lutter, welches Teil der Schniffel war.

Vermutlich entstanden die politischen Grenzen aus den Kirchspielgrenzen. Die alten Mutterkirchen waren Much, Lindlar und Wiehl. Drabenderhöhe selbst war noch keine eigenständige Kirche. Wie aus der urkundlichen Erstnennung im Jahre 1353 zu entnehmen ist, handelte es sich um eine Kapelle, deren Zehntrecht der Familie von Grafschaft gehörte. Diese waren Dienstmänner der Grafen zu Berg und Lehnsbesitzer von Schloss Ehreshoven. Das Zehntrecht wurde 1391 an den Grafen von Berg verkauft. Hierbei wurde erwähnt, dass die Kapelle im Lande Homburg lag. Durch diesen Verkauf und unklaren Besitzverhältnissen ergab sich ein Streit zwischen den beiden Adelshäusern über den Grenzverlauf. Berg als auch Sayn-Wittgenstein beanspruchten die Kapelle, wobei der Ort selbst, sowie die umliegenden Orte Dahl, Hahn, Hillerscheid, Immen, Jennecken und Niederhof eine eigene homurgische Honschaft innerhalb des Kirchspiels Wiehl bildeten.

Brächen, Büddelhagen und Verr gehörten zum Kirchspiel Engelskirchen, welches erst 1554 sich von der Mutterpfarre Lindlar löste. Der dazugehörige Ort Anfang wurde erst im 17. Jahrhundert gegründet. Scheidt, Pfaffenscheid und Obermiebach wiederum lagen in der Mucher Honschaft Miebach, die auch Niedermiebach, Oberbusch, Oberdorf und Wellerscheid umfasste.

Im Jahre 1563 führten die Grafen Sayn und Sayn-Wittgenstein offiziell das lutherische Bekenntnis in der Herrschaft Homburg ein. Die Kapelle war im Verlauf des 15. Jahrhunderts eine Filiale der Johanniterkommende in Marienhagen geworden. Die Komturei gehörte wiederum zur Ballei Burg bei Solingen im Herzogtum Berg. Die bisherigen Rechte des Ordens an der Kapelle in Drabenderhöhe wurden somit auch nicht mehr anerkannt. Die im bergischen Ausland gelegenen Orte hielten sich aber weiterhin nach Drabenderhöhe.

Der Herzog von Berg beanspruchte den Grund und Boden, auf dem die Kapelle erbaut war. Dies geht aus einer Bittschrift um Befreiung von Frondiensten hervor, die im Jahre 1645 von den Kirchmeistern Thonnes Herhausen aus Dahl und Lutther aus Hahn an den Grafen zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg richteten. Dabei heisst es: Da unsere Kirche bergisch gewesen und ins Amt Windeck gehörigt, damals die gewesenen Kirchmeister mit keinen gemeinen Diensten zu thun gehabt, wie ein solches noch mit lebendig Kundschaft im Nothfall attestirt werden könnte .

In der Mercatorkarte von 1575, die den Verlauf der bergischen Grenze dokumentiert, liegt die Ortschaft Drabenderhöhe auf der homburgischen Seite, die Kapelle dagegen auf bergischem Territorium. Auch die Grafen von Sayn zu Wittgenstein beharrten auf ihren Rechten an der Kapelle zu Drabenderhöhe. Im Dokument „Homburgisches Grenzweistum“ aus dem Jahre 1464 heißt es: „So liegt die Drabenderhöhe im ganzen im Lande Homburg. Weiterhin geht die Grenze von der Drabenderhöhe bis an den Schlagbaum und führt dann weiter über die Karrstadt (Flur Auf der Kahrstadt nordwestlich des Immerkopfes) bis an das Kirchengut von Wiehl (Flur Auf dem Kirchenfeld bei Forst). Das Kirchengut liegt im ganzen im Lande Homburg. Die Grenze führt vom Kirchgut fort bis an den Molbach und weiterhinab bis zum Wiehlpuhl.“ Südlich verlief die Grenze von Herfterrath durch den Becher Suthbach, der zur Hälfte dem Herrn von Homburg gehörte, bis nach Hündekausen und vor dort bis auf die Drabenderhöhe zur Kirche.

Drabenderhöhe war Zollstation mit einem Schlagbaum an der Kirche. Dies geht auch aus den Akten der Wiehler Brüchten von 1628 hervor, wo Gretgen, Jacob Zollners Tochter auf der Höhe sich der Pfändung widersetzt hatte und sollte zum Brunnen (Pütz) gehen und dort zur Strafe einen Thaler zahlen. Die Bezeichnung „Pütz“ findet sich auch auf der Mercatorcarte von 1575 als „puts“ und lebt in einer Ortsbezeichnung Drabenderhöhes als „Pützerhof“ im Bereich der früheren Gaststätte Nohl hinter der Kirche weiter. In der Umgebung muss früher ein Brunnen bestanden haben. Im Kirchenbuch Drabenderhöhe findet sich auch ein Name eines Zöllners. Im Jahre 1789 wird Johannes Christian Schmidt erwähnt, der im Scheidter Ortsteil Schniffel lebte. Laut homburgischen Akten wurde im Jahre 1729 an der Zollstätte in Drabenderhöhe 20 Reichsthaler eingenommen.

Im Verlauf des 16. Jahrhunderts verschärften sich die Streitigkeiten zwischen Berg und Sayn-Wittgenstein. Zahlreiche Überfälle ins Homburger Land wurden dokumentiert. Diese gingen offenbar von der bergischen Seite aus.

Dies hatte zur Folge, dass zwischen 1572 und 1595 die Herren von Homburg 19 Prozesse gegen den Herzog von Jülich-Berg geführt haben. Von der bergischen Seite sind nur zwei Prozesse 1573 und 1587 gegen Homburg bekannt geworden. Graf Ludwig I. von Sayn zu Wittgenstein gelang es 1604 im Siegburger Vergleich mit dem Herzogtum Berg eine endgültige Grenze festzulegen und die Zugehörigkeit der homburgischen Untertanen zu ausländischen Herrscherhäusern (Berg und Wildenburg) zu beenden. Allerdings mussten die Kirchspiele Waldbröl und Morsbach an das Herzogtum Berg abgetreten werden. Damit wurde dann die Voraussetzung eines homburgischen Territoralstaates geschaffen.

Die Drabenderhöher Kapelle wurde nun endgültig zur Herrschaft Homburg zugeordnet. Im Jahre 1605 führte Sayn-Wittgenstein das reformierte Bekenntnis ein und somit konnte sich eine eigene Kirchengemeinde mit den Orten der Honschaft Drabenderhöhe bilden.

Ein Zeugnis des Siegburger Vertrages sind die 24 Grenzsteine. Diese wurden alle in Drachenfelstrachyt gehauen und von Meister Gerhard Schewen aus Köln für 2 Reichsthaler das Stück geliefert. Der Grenzstein Nummer I wurde am 31. März 1605 im Beisein von jungen und alten Untertanen beider Adelshäuser an die Kirchenmauer gesetzt und trägt auf der Vorderseite den bergischen Löwen und auf der Rückseite das Wittgensteinische Wappen. Bei dem jetzigen Grenzstein handelt es sich um eine Kopie. Am 27. Juni 1995 wurde im Beisein des damaligen Landrates Herbert Heidmann ein Abguss aufgestellt. Das Original wurde nach Schloss Homburg überführt. Dieses ist seit 1982 ein Denkmal.

Der Grenzstein mit der Nummer II stand an einem Tannenwäldchen an der Zeitstraße 16 m nördlich vom Kilometerstein 27 in der Flur „Aufm Rottfeldchen“ bei Brächen. Vermutlich ist er bei der Anlage des Gehweges verloren gegangen.

Nachdem die Franzosen die Herrschaft Homburg am 28. März 1806 auflösten und dem Großherzogtum Berg angliederten, wurde 1808 aus den ehemaligen homburgischen Honschaften Drabenderhöhe, Fischbach und Weiershagen zunächst die Municipalität, später die Mairie Drabenderhöhe gegründet. Die Preußen wandelten die Mairien dann 1815 in Bürgermeistereien um. Die Gemeinde Drabenderhöhe bildete mit Wiehl, Marienberghausen und Nümbrecht den Kreis Homburg, der 1825 mit dem Kreis Gummersbach vereinigt wurde. Scheidt, Pfaffenscheid und Obermiebach verblieben bei der Bürgermeisterei Much (Kreis Uckerath, später Siegkreis). Anfang, Brächen, Büddelhagen und Verr wiederum lagen in der Bürgermeisterei Engelskirchen, Kreis Wipperfürth. Die Kreise Wipperfürth, Sieg und Gummersbach bildeten einen Grenzpunkt direkt an der Drabenderhöher Kirche, womit die im Volksmund das „Drei-Kreisen-Eck“ geboren war.

Eine Grenzveränderung ergab sich erst am 1. Oktober 1932 als Anfang, Pfaffenscheid und Scheidt nach gut 8 Jahren harter Auseinandersetzungen aus Much und Engelskirchen ausgemeindet wurden. Das „Drei-Kreisen-Eck“ befand sich nun an der Weggabelung am Löher Hof. Eine weitere Westverschiebung der Grenze resultierte sich aus der Kreis- und Gemeinderaumneuordnung vom 01. Januar 1975. Mit Ausnahme von Obermiebach wurden nun auch Brächen, Büddelhagen, Verr und der Löher Hof der Stadt Wiehl zugeordnet. Das „Drei-Kreisen-Eck“ befindet sich nun bei der Ortschaft Heckhaus.

Die Zeithstraße

Drabenderhöhe lag am Kreuzungspunkt zweier mittelalterlicher Fernwege – der Brüderstraße und der Zeithstraße, über die Handel getrieben wurde und auch als Pilgerwege benutzt wurden. Zahlreiche Drabenderhöher verdingten sich als Fuhrleute und im Ort gab es immer zahlreiche Gastwirtschaften, die weit über den Bedarf der hiesigen Bevölkerung hinaus gingen. Die erste wird schon bereits 1553 erwähnt. Auch von Salzlagern wird berichtet, wie aus der Ortsbezeichnung „Im Salzrümpchen“ hervorgeht. Über die Straßen wurden auch die geschürften Erze und die daraus weiterverarbeiteten Produkte aus den umliegenden Bergwerken abtransportiert. Noch heute lassen sich viele Spuren der historischen Straßen in den Wäldern finden. Erkennbar ist dies an den zahlreichen Hohlwegen und Hohlwegbündelungen, vorallem im Bereich des Heckberges, dem Löher Kopf, Immerkopf und der Hohen Warte entlang der heutigen Wanderwege. Die Zeithstraße verlief von Bonn über Siegburg, Seelscheid, Much, Drabenderhöhe, Ründeroth, Marienheide, Rönsahl, Halver, Breckerfeld und Hagen nach Dortmund. Es ist anzunehmen, dass dieser Weg in der Zeit der Besiedelung des Bergischen Landes angelegt wurde. Wie eine Urkunde aus dem Jahre 1131 belegt, besaß der St. Cassiusstift in Bonn sehr viele Kirchen im Bereich des heutigen Rhein-Sieg-Kreises, sowie im alten Oberbergischen Kreis und dem Kreis Altenkirchen. Das Stift muss auch an der Besiedelung maßgeblich beteiligt gewesen sein, zumindest hat er die kirchlichen Strukturen mitaufgebaut. Der Name des Weges geht auf das althochdeutsche Wort „sceitila“ zurück, was für einen Scheitel oder einer Anhöhe steht. Das unterstützt auch den Verlauf der Straße, die ebenso wie die Brüderstraße den Höhenzügen folgt und nur im Aggertal in Ründeroth eine tiefe Talquerung überbrücken muss. Dabei überwindet sie einen Höhenunterschied von gut 360 Metern. In Seelscheid existieren zwei Weiler mit dem Namen „oberste Zeith“ und „unterste Zeith“. Diese Ortschaften tragen den Namen der Zeithstraße und sind vermutlich nach dem Bau des Weges angelegt worden. In dem Sieburger Schöffenprotokollen ist 1454 ein „Elys up der Zyt“ erwähnt. Wie die Brüderstrasse wurde auch die Zeithstrasse als Handelsweg benutzt. Auf der Mercatorkarte von 1575 ist die Verbindung als Teilstück von Drabenderhöhe nach Ründeroth deutlich erkennbar. Der urspüngliche Verlauf im Raum Drabenderhöhe war ein anderer als heute. Von Much aus verlief die Straße über die Bonrather Höhe, vorbei an Hündekausen durch die Straße Im Biesengarten, weiter durch Drabenderhöhe entlang der heutigen Trasse direkt an der ehemaligen Landesgrenze (die Straße befand sich auf bergischen Territorium) , vor Brächen durch die Dähler Heide, dann zwischen Immerkopf und Hipperich durch die Flur „Auf der Kahrstadt“ (bereits schon 1464 als „karrestat“ erwähnt – ein Hinweis auf einen Ort, den Karren durchquerten), zum früheren Bergwerk „Alter Stollenberg“ oberhalb von Forst, durch das Waldgebiet am Ostabhang der Hohen Warte über den Brandskopf hinunter nach Ründeroth.

Als Handesweg muß die Zeithstrasse schon im 17., spätestens aber im 18. Jahrhundert an Bedeutung eigebüßt haben. Auf der Karte von Pieter Schenk und Gerard Valck aus dem Jahre 1690 ist der Streckenverlauf von Siegburg nach Drabenderhöhe noch eingezeichnet. In der preußischen Urkatasterkarte von 1831 erscheint der Abschnitt von Brächen nach Forst nur noch als „Forster Kirchweg“. In der preußischen Aufnahme 1845 ist um Seelscheid noch die Zeithstraße markiert, verläuft aber dann in verschiedenen Trassen und spart den Ort Much aus. Mitte des 19. Jahrhunderts begann man mit dem Ausbau einer „Chaussee“, einer Kunststrasse. 1854 wurde der Weg von Drabenderhöhe nach Forst und Kaltenbach fertiggestellt, 1862 die Strasse von Much nach Drabenderhöhe. Dabei hielt man sich nicht an dem ursprünglichen Streckenverlauf, sondern orientierte sich von Much nach Drabenderhöhe durch das Wahnbachtal und von Brächen bis Kaltenbach durch das westliche Hipperichgebiet. Bei der Strecke zwischen Drabenderhöhe bis kurz vor Brächen hielt man sich an der alten Trasse. Bis heute trägt diese neue Straße von Siegburg bis Kaltenbach fast durchgehend durch alle Orte und Gemeinden den alten Namen „Zeithstraße/Zeitstraße“.

Das Dreiländer-Eck bei Brächen

Erstmalig wird der Hof Brächen in einem Zeugenverhör zu Grenzstreitigkeiten in Kaltenbach im Jahre 1574 erwähnt. Dort sagt „Zangen Conradt uff der Drabenderhohe“ aus: „Das fluss nimme sein Ursprungk sehr nahe bei der hohe uff dem Breche“. In Arnold Mercators Karte von 1575 wurde der Ort Uff den Brechen genannt. In den Kirchenbüchern der Gemeinde Drabenderhöhe findet sich die Bezeichnung „Auf dem Brech“. Brech oder auch Bruch ist eine häufige Flurbezeichnung in der Region und weist auf feuchtes sumpfiges Gelände hin. Hier findet sich auch das Quellgebiet des Brächhähnensiefens, der im mittleren Teil des Tales im Zusammenfluss mit dem Taubensiefen zum Hipperichsiefen wird.

Da der Ort in der Kämmereirechnung des Sankt Severinstiftes für den Frohnhof Lindlar 1416 nicht angegeben ist, ist die Gründung als Einzelhof zwischen Ende des 15. und Anfang des 16. Jhds. anzunehmen. Politisch lag Brächen genau im Grenzbereich des Herzogtum Bergs, Amt Steinbach, der Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt und der Reichsherrschaft Homburg. Die drei Territorien trafen an einem Punkt an der heutigen Bundesstraße gegenüber des früheren Hauses Friedrich aufeinander. Das führte dazu, dass der Ort bis 1956 dreigeteilt war. Der ursprüngliche Hof Brächen lag im Herzogtum Berg. Direkt daneben entstand um 1800 der heutige Gasthof Stölting, der auf Gimborner Boden stand. Die von J.F.C. Rummel erstellte Karte über die Reichsherrschaft Gimborn verzeichnet dort ein Haus mit dem Namen Brechen. Die Drabenderhöher Kirchenbücher geben Auskunft darüber, dass Brechen bis ins 19. Jahrhundert ein Pachthof war. Die Pächter wechselten häufig. Die ersten namentlich bekannten Personen, die den Hof bewohnten, waren 1659 Johann Kollhase von Kentenich und seine Frau Entgen, sowie ihr Kind Anna.

Die Familie Baum bewohnte später dann das Haus auf Gimborner Territorium und begann um 1879 mit einer Schankwirtschaft. Sie stammte aus Erlinghausen im Kirchspiel Marienberghausen. Die beiden Häuser auf bergischem Gebiet wurden von den Familien Friedrichs und wechselnden Eigentümern (Schmidt, Jost und Jung) bewohnt. Das letztere Haus ist Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen worden. Der Ortsteil Brächen in der Gemeinde Drabenderhöhe entstand erst nach 1884 mit der Errichtung einer Ziegelei, deren Betrieb 1919 wegen Unrentabilität eingestellt wurde. 1806 wurde der Weiler zur Zivilgemeinde Engelskirchen, das Haus des heutigen Gasthofes der Gemeinde Ründeroth zugeordnet. 1956 kam der Gasthof Stölting durch Flurumlegungen aus der Gemeinde Ründeroth zu Engelskirchen, dafür erhielt Ründeroth den links des Kaltenbachs liegenden Teil von Oberkaltenbach. Erst im Jahre 1975 wurde Brächen dann ein Teil der Stadt Wiehl.

Der Immerkopf

Der Immerkopf ist die höchste Erhebung in der Gemarkung Drabenderhöhe, sowie auch in der Stadt Wiehl. Der Berg hat eine Höhe von 364,2 m, mit den Aufschüttungen des Wasserbehälters sogar 370,7 m. Der Name Immerkopf ist eine Neuschöpfung der preußischen Kartografie und wurde erstmals 1845 verwendet. Die alte Bezeichnung hieß „Auf dem Immerhöchsten“ mit den beiden Flurbezeichnungen „Vorn auf dem Immerhöchsten“ und „Hinten auf dem Immerhöchsten“ und bedeutet nichts anderes als die höchste Erhebung der Fluren des Weilers Immen. Das ausgedehnte Waldgebiet gehört noch zum topografischen Gebiet des Heckberger Waldes. Die nördlichen Gebiete stehen alle unter Naturschutz, gerade wegen der im Oberbergischen Land selten gewordenen Hangmoore. Der Immerkopf ist auch Quellgebiet einiger Bachläufe, wie dem Taubensiefen, dem Kesprichssiefen, dem Tiefesiefen, dem Dollsiefen, dem Hähnersiefen, dem Eichkampssiefen und der Immerbech mit seinen beiden Quellarmen Dähler- und Immersiefen. Zwischen Hipperich und östlich des Immerkopfes befinden sich noch Reste der alten historische Trasse der Zeithstraße in Form von alten Hohlwegen. Der Flurname „Auf der Kahrstadt“ – übersetzt: der Ort, an dem Karren fuhren, weist auf die Zeithstraße hin. Die Bezeichnung ist schon sehr alt, denn sie wurde schon auf der alten Mercatorkarte von 1575 als „Die Karstatt“ vermerkt.

Die alte Landesgrenze verlief etwa 400 m westlich entlang des Berges und trennte die Reichsherrschaft Homburg von der Reichsherrschaft Gimborn. Zudem gab es eine weitere Grenze nördlich und nordwestlich des Immerkopfes zwischen den alten Honschaften Drabenderhöhe und Weiershagen. Heute sind dies in einem leicht veränderten Verlauf die Flur- und Gemarkungsgrenzen.


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