bearbeitet von Achim Höhler
Die Drabenderhöhe steht für eine feuchte, nasse Höhe, aus der gut ein halbes Dutzend Quellsiefen ihren Weg sternförmig in alle Richtungen nehmen. Neben den 7 Quellsiefen um Drabenderhöhe gibt es noch eine Vielzahl anderer Siefen in der Umgebung. Die Gewässer sind geografisch sortiert.
Gewässername | Lage | Bedeutung |
---|---|---|
Hersiefen | Westlich Pfaffenscheid, Quelle in der Flur „Im Hersiefen“ | Oberhalb des Hersiefen wird das Gebiet „Im Herhof“, welches als Strassenbezeichnung Herrenhofer Strasse im Scheidt benutzt wird, benannt. Dieses Gebiet gehörte zur Flur Pfaffenscheid. Da die Geistlichen in der Vergangenheit auch als „Herren“, also angesehene Personen bezeichnet wurden, ist daher auch der Ursprung der Bezeichnung hier zu finden. Der Hersiefen mündet etwas unterhalb von Pfaffenscheid in den Pfaffenscheider Siefen. |
Pfaffenscheider Siefen | Südlich Pfaffenscheid | Der Siefen ist nach dem in der Nähe der Quelle liegenden Pfarrhof Pfaffenscheid benannt. Pfaffe ist das alte Wort für Pastor. Die Pastoren lebten bis 1790 auf dem früher genannten Wiedenhof. Das Pfarrgut wurde danach verpachtet und 1867 von der Kirchengemeinde verkauft. Als eine der Quellen des Wahnbaches gilt auch der 12 m tiefe, in Naturstein gehauene Brunnen im Gewölbekeller des Museums „Grüne Scheune“. |
Wahnbach | Niedermiebach | Der Wahnbach entsteht bei Niedermiebach aus der Vereinigung des Miebachs und des Paffenscheider Siefens. |
Locher Siefen | Obermiebach | Der Locher Siefen ist der Oberlauf des Miebachs. Der Name deutet auf die topografische Begebenheit hin (Loch, vertieftes Tal). |
Miebach | Obermiebach/ Niedermiebach | Wird im unteren Verlauf so genannt. Aus althochdeutschem „meit“ gebildet und bedeutet kleiner, verkrüppelter Bach. |
Loope | Westlich Drabenderhöhe | Die Quelle des Loopebaches entspringt im Wiesengebiet „Auf den Brüchen“, einer sumpfigen Fläche, oberhalb des heute verlandeten, 1932 entstanden Freibades östlich von Verr und mündet nach fast 8 km in die Agger. Der Name setzt aus Loo und Pe zusammen. Als Loh bzw. Löh wurde früher ein lichtes Waldgebiet oder auch ein Sumpf bezeichnet. „Auf dem Löh“ umfasst heute das Gebiet der Bergkuppe Löher Kopf. Das „Pe“ steht für eine alte Sprachform von Bach. |
Sungssiefen | Seitental des Loopebachtals | Steht für „sängen“, also verbranntem Wald. |
Kleinesiefen | Siefen, der aus dem Steimel kommt | Kleiner Siefen, der in den Sungssiefen mündet. |
Umschersiefen | Zwischen Büddelhagen und Verr | Bedeutung unklar. Mündet in die Loope. |
Hohlensiefen | Loopetal | Entspringt südlich des Schimmelhau und liegt in einer tiefen Talung (wie bei einem Hohlweg). |
Wolfsiefen | Östlich Verr | Der Begriff Wolf geht auf Wölbung oder Höhle zurück und steht häufig in Zusammenhang mit dem Erzbergbau. |
Brächshähnensiefen | Nördlich Brächen | Der Brächshähnensiefen hat seine Quelle unterhalb des Weilers Brächen, das früher in den alten Drabenderhöher Kirchenbüchern „Auf dem Bruch“ hiess. In der Mercatorkarte von 1575 wird der Ort als „Uff den Brechen“ bezeichnet. Bruch steht für ein sumpfiges Gebiet. Brächshähnen ist eine Flurbezeichnung und trägt die Begriffe Brächen und Hagen in sich. Ein „Hagen“ war eine eingefriedete Fläche, wie ein Acker oder eine Wiese. |
Taubensiefen | Nördlich Brächen | Althochdeutsch: tauffan, vom Regen durchnässtes Gebiet. Möglich ist auch das germanische daubhaz, was für verschommen, unklar steht im weitesten Sinne ausgetrocknet, versiegt - also ein trockener Siefen. Die Quelle befindet sich westlich des Immerkopfes und mündet in den Hipperichsiefen. |
Hipperichssiefen | Nördlich Brächen | Nach der Vereinigung des Brächshähnensiefen und des Taubensiefen wird der Bach zum Hipperichsiefen in Anlehnung an den Berg Hipperich, der bereits 1575 als Heitberg (Heideberg) erwähnt wurde. |
Veltensiefen | Nordwestlich Brächen | Der Veltensiefen entspringt östlich der Buschhardt und bezieht sich auf die ehemalige Flur Velten. Velten steht für Feld. Der Siefen mündet in den Hipperichsiefen. |
Kaltenbach | Nördlich Brächen | Aus dem Hipperichsiefen wird im Unterlauf am Abhang des Schimmelhaus der Kaltenbach – der kalte Bach. |
Tiefesiefen | Nordöstlich Immerkopf | Der Siefen bezeichnet eine topografische Begebenheit und mündet in den Kesprichssiefen. |
Kesprichsiefen | Nördlich Immerkopf | Die Bedeutung ist unklar. Nach der Vereinigung mit dem Wellersiefen wird der Bach zum Fürbach. |
Wellersiefen | Östlich Forst | Der Siefen ist nach der topografischen Begebenheit eines gewellten, hügeligen Gebietes benannt. |
Reuschenbach | Weiershagen | Der rauschende Bach, auch Ortsbezeichnung. |
Fürbach | Weiershagen | Auch Vorbach, nach der Vereinigung des Wellersiefens mit dem Kesprichssiefen, der „vordere Bach“, mündet in die Wiehl. |
Wolfertsiefen | Weiershagen | Siefen, der auch in Beziehung mit dem Erzbergbau stehen könnte. |
Molbach | Nördlich Forst | Bereits 1575 als „Maelbach“ genannt, Mal ist im mittelhochdeutschen ein Grenzbezeichnung, fliesst in die Wiehl. |
Dammsiefen | Nördlich Forst | Bedeutung unklar, eventuell topografische Begebenheit, die aussieht wie ein Damm. |
Wiehlsiefen | Östlich Weiershagen | Siefen, der zum Fluss Wiehl führt. |
Dollsiefen | Östlich Niederhof | Althochdeutsch: dola = Rinne, enges Tal, mündet in die Uelpe. |
Tiefesiefen | Östlich Niederhof | Der Siefen mündet in den Dollsiefen und bezeichnet eine topografische Begebenheit. |
Kömpelssiefen | Nordöstlich Jennecken | Kleiner Siefen, Bedeutung unklar, steht eventuell in Beziehung zum Wort Kamp (kleines Wäldchen) und mündet in den Börnholzsiefen. |
Börnholzsiefen | Nordöstlich Jennecken | Der Siefen ist nach der Flur Börnholz benannt. Hier kommen die Wörter Born = Brunnen und Holz = Holzung, Wald vor., mündet in die Uelpe. |
Euelssiefen | Östlich Jennecken | Im Wort Euel lässt sich das Wort Ohl erschliessen, was wiederum auf ava = Wasser sich bezieht und für ein feuchtes Gebiet steht, mündet in den Börnholzsiefen. |
Petschensiefen | Östlich Jennecken | Bedeutung unklar, wahrscheinlich sumpfige und morastige Ortsbegebenheit,mündet in den Börnholzsiefen. |
Kirschsiefen | Östlich Jennecken | Oberlauf des Börnholzsiefen. |
Steinsiefen | Westlich Jennecken | Der steinige Siefen, mündet in die Uelpe. |
Heiensiefen | Westlich Jennecken | Bereits 1575 als der Heiseiffen erwähnt, wahrscheinlich bezieht sich der Begriff auf Heide, mündet in die Uelpe. |
Hähner Siefen | Westlich Hahn | Der Siefen, der beim Ort Hahn entspringt. |
Immerbech | Südlich Immen | Einer der wenigen Gewässer, die als Bach bezeichnet werden. Der Bach beim Ort Immen. |
Immensiefen | Im Ort Immen | entspringt im Dorfbrunnen von Immen und mündet in die Immerbech |
Immersiefen | Oberlauf der Immerbech | hat seinen Ursprung im Waldgebiet „Auf der Willerweide“ und „Hinten auf der Dähler Heide“ (heute Brächer Heide), ein Seitenarm wird auch Dähler Siefen genannt |
Silberbechssiefen | Seitenarm der Immerbech bei Brächen | entspringt im Wiesengebiet und dem jetzigen Wohngebiet „Auf der Kötzen“ und „In der Silberbech“, nach der Vereingung mit dem Immersiefen wird das Gewässer zur Immerbech |
Eichkampssiefen | Immen | Nebenarm der Immerbech,entspringt in der Immerheide und ist nach der Flur „Eichenkamp“ benannt |
Dahlersiefen/ Zungssiefen | Westlich Dahl | Der Siefen der bei Dahl „Oben auf dem Bühl“ entspringt, im Oberlauf auch Zungssiefen, hier steckt das Wort „sängen“ = verbrennen drin. |
Brunnensiefen | im Ort Dahl | entspringt im Dorfbrunnen Dahls und mündet in den Dahler Siefen |
Horperichsiefen | Östlich Drabenderhöhe | Der Horperichsiefen hat seinen Ursprung im ehemaligen Wiesengebiet des „Höherdahls“. Heute ist das Gebiet mit der Siebenbürger Sachsensiedlung überbaut und der Siefen durchläuft unterirdisch eine Parkanlage. Das Höherdahl bezieht sich auf den Ort Drabenderhöhe und das Wort Tal, welches dann die Talung des Siefens bildet. Die Deutung des Namens Horperich ist schwierig, im Dialekt steht die Endung „perich“ meist für einen Berg, also eventuell einem „Horberg“. Das Wort Hor könnte von der althochdeutschen Bezeichnung „horo“ stammen, was Schlamm oder Matsch bedeutet, also auch für ein feuchtes Gelände steht. Der Horperichsiefen vereinigt sich im Unterlauf dann mit dem Dahler Siefen und wird zum Uelpebach. |
Winkelsiefen | Östlich Drabenderhöhe | Winkel bezeichnet ein winkelförmiges Flurteil oder eine Begriff einer Örtlichkeit, mündet in die Uelpe. |
Uelpebach | Hähner Mühle | Bereits 1575 als die Ulpebach erwähnt. Wahrscheinlich gebildet aus den Worten Ohl = feuchtes Gebiet und pe = Bach, mündet in die Wiehl. |
Landwehrsiefen | Südlich Drabenderhöhe | Entspringt im Hönerborn, bezieht sich auf die Landwehr, einer Grenzbefestigung, im Unterlauf wird der Bach zum Becher Suthbach. |
Betzrüdensiefen | Südöstlich Drabenderhöhe | Der Siefen der Flur Betzrüde, Bitze = fette Wiese, meist eingezäunt am Dorf, Rode = Waldrodung, mündet in den Becher Suthbach. |
Breidensiefen | Südlich Drabenderhöhe | Der „breite“ Siefen, mündet in den Wahnbach, nördlich Oberbusch. |
Mondsiefen | Südlich Drabenderhöhe | Bedeutung unklar, mündet in den Wahnbach. |
Keppelssiefen | Südlich Drabenderhöhe | Bedeutetung unklar, evtl. zum Wort Kapelle gehörig, Flur die zu einer Kirche gehört, mündet in den Becher Suthbach. |