Der Verkehrskreisel wurde 2011 gebaut und am 02.11.2012 durch den Heimatverein Drabenderhöhe eingeweiht. Der Kreisel hat die sieben Siefen in der Umgebung Drabenderhöhe zum Thema. Im Mittelpunkt befindet sich ein eiserner Quader, der für die Bergbautätigkeiten in der Umgebung seit dem Mittelalter steht. Eisenerz wurde in den Nähe gelegenen Gruben Silberkaule und Bliesenbach, sowie in mehreren Gruben in Forst und der Grube Aurora in Wellerscheid bis Anfang des 20. Jahrhunderts abgebaut. Von diesem Quader zweigen die sieben Siefen, dargestellt in blauschimmernden durchsichtigen Steinstrassen ab. Der Siefen ist eine vor allem im Bergischen Land verbreite Bezeichnung für Bachläufe, die sich durch enge, oft schluchtenartige Täler ziehen. Die Zahl „Sieben“ steht dabei nur symbolisch für die Anzahl der Siefen, denn es gibt noch weitere, die sich von Drabenderhöhe aus ihren Weg suchen. Insgesamt gibt es 12 Siefen, die noch um den Breidensiefen, Mondsiefen, Käppelsiefen, Winkelsiefen und einem namenlosen Siefen, der von Hillerscheid zum Ülpebach führt, ergänzt werden müssen. Zwischen den Steinstrassen befinden sich mehrere Quader aus Grauwackesandstein bzw. -quarzit. Diese stellen die für die Region typische geologische Gesteinsformation dar.
Der Heimatverein Drabenderhöhe hat dazu eine Informationtafel aufgestellt, die die Herkunft der Namen der Siefen erklären soll:
Der Ursprung des Namens Drabenderhöhe geht auf das Wort Traufe (triefen) zurück, was für eine feuchte, nasse Höhe steht. 1353 ist die Schreibweise in urkundlichen Erwähnungen „of der Drauender Hoy“ , 1391 „van der Travender hoe“, 1464 „Traffende Hue“, 1555 „Drauenho“, 1575 „Drauende hoighe“, 1645 „Drabendehoge“ und 1715 „Traventerhöh“. Strahlenförmig in alle Himmelsrichtungen ordnen sich die Quellsiefen um Drabenderhöhe herum, welches ein Wasserscheidengebiet bildet. Auch die Namen einiger der Quellsiefen weisen auf feuchte, sumpfige Stellen hin:
1. Pfaffenscheider Siefen
Der Pfaffenscheider Siefen wird nach der Vereinigung mit dem Miebach zum Wahnbach. Der Siefen ist nach dem in der Nähe der Quelle liegenden Pfarrhof Pfaffenscheid benannt. Pfaffe ist das alte Wort für Pastor. Die Pastoren lebten bis 1790 auf dem früher genannten Wiedenhof. Das Pfarrgut wurde danach verpachtet und 1867 von der Kirchengemeinde verkauft. Als eine der Quellen des Wahnbaches gilt auch der 12 m tiefe, in Naturstein gehauene Brunnen im Gewölbekeller des Museums „Grüne Scheune“.
2. Hersiefen
Der Hersiefen entspringt westlich von Pfaffenscheid in der alten Flur „Im Hersiefen“. Oberhalb des Hersiefen wird das Gebiet „Im Herhof“, welches als Strassenbezeichnung Herrenhofer Strasse im Scheidt benutzt wird, benannt. Dieses Gebiet gehörte zur Flur Pfaffenscheid. Da die Geistlichen in der Vergangenheit auch als „Herren“, also angesehene Personen bezeichnet wurden, ist daher auch der Ursprung der Bezeichnung hier zu finden. Der Hersiefen mündet etwas unterhalb von Pfaffenscheid in den Pfaffenscheider Siefen.
3. Loope
Die Quelle des Loopebaches entspringt im Wiesengebiet „Auf den Brüchen“, einer sumpfigen Fläche, oberhalb des heute verlandeten, 1932 entstanden Freibades östlich von Verr und mündet nach fast 8 km in die Agger. Der Name setzt aus Loo und Pe zusammen. Als Loh bzw. Löh wurde früher ein lichtes Waldgebiet oder auch ein Sumpf bezeichnet. „Auf dem Löh“ umfasst heute das Gebiet der Bergkuppe Löher Kopf. Das „Pe“ steht für eine alte Sprachform von Bach.
4. Brächshähnensiefen
Der Brächshähnensiefen hat seine Quelle unterhalb des Weilers Brächen, das früher in den alten Drabenderhöher Kirchenbüchern „Auf dem Bruch“ hiess. In der Mercatorkarte von 1575 wird der Ort als „Uff den Brechen“ bezeichnet. Bruch steht für ein sumpfiges Gebiet. Brächshähnen ist eine Flurbezeichnung und und trägt die Begriffe Brächen und Hagen in sich. Ein „Hagen“ war eine eingefriedete Fläche, wie ein Acker oder eine Wiese. Im mittleren Lauf des Siefens wird er zum Hipperichsiefen in Anlehnung an die Bergkuppe des Hipperich. Noch 1575 kannte man den Hipperich als Heitbergh, den Heideberg, was mundartlich von Heeperich zur heutigen Bennenung verschoben wurde.
5. Dahler Siefen
Der Dahler Siefen hat seine Quelle oberhalb des Weilers Dahl. Auch hier wurde der Ortsname auf den dazugehörigen Siefen übertragen. Er entspringt zwischen den Fluren „Am Höher Berg“ „Auf dem Rottfeldchen“ und „Auf dem Bühl“ in zwei Talungen. In der bei Dahl liegenden Talung befindet sich auch die Flur „Im Zungssiefen“, was auf eine Brandrodung des Waldes hinweist. Im Unterlauf wird der Siefen dann zum Uelpebach. Der Uelpebach ist bereits 1575 auf der alten Mercatorkarte als „Die Ulpebach“ erwähnt. Wahrscheinlich besteht der Name aus dem Wort Ohl, welches für feuchte Talauen steht und dem Wort „Pe“, dass dem Wort Bach entspricht.
6. Horperichsiefen
Der Horperichsiefen hat seinen Ursprung im ehemaligen Wiesengebiet des „Höherdahls“. Heute ist das Gebiet mit der Siebenbürger Sachsensiedlung überbaut und der Siefen durchläuft unterirdisch eine Parkanlage. Das Höherdahl bezieht sich auf den Ort Drabenderhöhe und das Wort Tal, welches dann die Talung des Siefens bildet. Die Deutung des Namens Horperich ist schwierig, im Dialekt steht die Endung „perich“ meist für einen Berg, also eventuell einem „Horberg“. Das Wort Hor könnte von der althochdeutschen Bezeichnung „horo“ stammen, was Schlamm oder Matsch bedeutet, also auch für ein feuchtes Gelände steht. Der Horperichsiefen vereinigt sich im Unterlauf dann mit dem Dahler Siefen und wird zum Uelpebach.
7. Landwehrsiefen
Der Landwehrsiefen entspringt südlich von Drabenderhöhe in der Nähe des Schulgebäudes, wo auch noch Reste der alten „Landwehr“ vorhanden sind. Die Landwehr war eine Grenzbefestigung, die die Herrschaft Homburg vom Herzogtum Berg trennte und ist wohl mittelalterlichen Ursprungs. Oberhalb des Landwehrsiefens in der Parkanlage befindet sich der sogenannte „Hoenerborn“, der Hühnerquelle, die bereits im Mittelalter als Brunnen benutzt wurde und auch schon auf der Mercatorkarte von 1575 erwähnt wurde. Der Hönerborn ist auch die Quelle des Landwehrsiefens, der zunächst unterirdisch verläuft und weiter südlich im Wiesengebiet „In der Bornenwiese“ heraustritt. Im Unterlauf wird der Landwehrsiefen zum heutigen Becher Suthbach. Auch dieser Bach ist in der Karte von 1575 eingezeichnet und wurde in einer Klageschrift der Grafen zu Sayn und zu Sayn-Wittgenstein gegen den Herzog von Jülich-Berg 1580 als „Brechters Ache“ bezeichnet. Eventuell steckt auch hier das Wort Bruch für feuchtes Gelände im Namen.
Der Kreisel, der 2014 in der Nähe des Siebenbürger Platzes errichtet wurde, beinhaltet ein Denkmal, welches von der Kunstschule in Bistritz/Bistrița in rumänischen Siebenbürgen geschaffen wurde. Das Denkmal stellt einen abgeschlagenen Baum aus dessen Stumpf neue Blätter sprießen dar und steht als Symbol für ein neues Leben. Das Denkmal wurde am 03.10.2014 eingeweiht und erinnert zum einen an die Flucht im Jahre 1944 von 36.000 Siebenbürger Sachsen aus Nordsiebenbürgen und der schrittweisen Aussiedlung aus dem kommunistischen Rumänien durch den Freikauf von Rumäniendeutschen unter dem Decknamen „Geheimsache Kanal“ nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen 1967 und 1989, wie der Massenauswanderung ab 1990 nach der Wende. Die Siebenbürger Sachsen wanderten seit dem 12. Jahrhundert vorallem aus dem Rheinland und Luxemburg in das Grenzgebiet der ungarischen Monarchie ein und entwickelten dort über Jahrhunderte eine deutschsprachige bäuerliche als auch städtische Kultur. Zentren waren insbesondere Hermannstadt/Sibiu, Kronstadt/Brașov, Schäßburg/Sighișoara, Mediasch/Mediaș sowie das im hauptsächlich ungarischen Sprachbereich gelegene Klausenburg/Cluj-Napoca/Kolozsvá und dem nordsiebenbürgischen Bistritz/Bistrița. Das Denkmal stellt die erfolgreiche Integration in Drabenderhöhe dar, wo viele Siebenbürger Sachsen und ihre Nachkommen eine neue Heimat gefunden haben.