Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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ort:sehenswertes:strassen [2017/08/28 00:05] – [Die alten Fernhandelsstrassen] Achim Höhlerort:sehenswertes:strassen [2017/08/29 22:39] – [Der Stückweg] Achim Höhler
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-Als Handelstrasse muss die Zeithstrasse schon im 17., spätestens aber im 18. Jahrhundert an Bedeutung eigebüsst haben. In der preussischen Urkatasterkarte von 1831 erscheint der Abschnitt von Brächen nach Forst nur noch als „Forster Kirchweg“. In der preussischen Uraufnahme 1845 ist um Seelscheid noch die Zeithstrasse markiert, verläuft aber dann in verschiedenen Trassen und spart den Ort Much aus. Mitte des 19. Jahrhunderts begann man mit dem Ausbau einer „Chaussee“, einer Kunststrasse. 1854 wurde der Weg von Drabenderhöhe nach Forst und Kaltenbach fertiggestellt, 1862 die Strasse von Much nach Drabenderhöhe. Dabei hielt man sich nicht an dem ursprünglichen Streckenverlauf, sondern orientierte sich von Much nach Drabenderhöhe durch das Wahnbachtal und von Brächen bis Kaltenbach durch das westliche Hipperichgebiet. Bei der Strecke zwischen Drabenderhöhe bis kurz vor Brächen hielt man sich an der alten Trasse. Bis heute trägt diese neue Strasse von Siegburg bis Kaltenbach fast durchgehend durch alle Orte und Gemeinden den alten Namen „Zeithstrasse/Zeitstrasse“. +Als Handelstrasse muss die Zeithstrasse schon im 17., spätestens aber im 18. Jahrhundert an Bedeutung eigebüsst haben. Auf der Karte von Pieter Schenk und Gerard Valck aus dem Jahre 1690 ist der Streckenverlauf von Siegburg nach Drabenderhöhe noch eingezeichnet. In der preussischen Urkatasterkarte von 1831 erscheint der Abschnitt von Brächen nach Forst nur noch als „Forster Kirchweg“. In der preussischen Uraufnahme 1845 ist um Seelscheid noch die Zeithstrasse markiert, verläuft aber dann in verschiedenen Trassen und spart den Ort Much aus. Mitte des 19. Jahrhunderts begann man mit dem Ausbau einer „Chaussee“, einer Kunststrasse. 1854 wurde der Weg von Drabenderhöhe nach Forst und Kaltenbach fertiggestellt, 1862 die Strasse von Much nach Drabenderhöhe. Dabei hielt man sich nicht an dem ursprünglichen Streckenverlauf, sondern orientierte sich von Much nach Drabenderhöhe durch das Wahnbachtal und von Brächen bis Kaltenbach durch das westliche Hipperichgebiet. Bei der Strecke zwischen Drabenderhöhe bis kurz vor Brächen hielt man sich an der alten Trasse. Bis heute trägt diese neue Strasse von Siegburg bis Kaltenbach fast durchgehend durch alle Orte und Gemeinden den alten Namen „Zeithstrasse/Zeitstrasse“. 
  
 +==== Der Stückweg ==== 
  
 +Der Stückweg war eine historische Querverbindung zwischen der Zeithstrasse mit Anschluss in Drabenderhöhe an die Brüderstrasse und der Heidenstrasse. Dieser Weg ist auf der 1690 erstellten Karte „Berge Ducatus Marck Comitatus“ von Gerard Valck und Pieter Schenk zu erkennen. Die Strasse führte oberhalb von Brächen durch das in den 1960er Jahren vom Munitionsdepot überbauten Gelände der Buschhardt und des Schimmelhaus über den Altenhau (heute Altenhahn) am Hundskopf vorbei zum Ort Stiefelhagen. Stiefelhagen wurde in der Neuzeit in Obersteeg umbenannt. Von Stiefelhagen ging es dann hinab nach Engelskirchen. Vermutlich führte die Trasse dann weiter über Rommersberg und Remshagen, um dann zwischen Klause und Fenke auf die Heidenstrasse zu treffen. 
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 +Der Name Stückweg bezieht sich auf auf den Flurnamen „Am Steinbrecher Kopf am Stückweg“ in der Flur Kiefhau. Diese Flur lag unmittelbar im Bereich des Schimmelhaus. Ob der Name auch in anderen Fluren so benutzt wurde ist allerdings unklar. In der alten Flur von Brächen finden sich direkt an diesem Weg die Flurbezeichnungen „Ober der Karstadt“ und „Hinten auf der Karstadt“, womit ein Ort bzw. Stätte gemeint ist, der von Fuhrkarren durchquert wurde. Ein ähnlicher Flurname findet sich auch im Bereich des Immerkopfes und Hipperich, den die Zeitstrasse durchquerte. Dies ist ein eindeutiger Hinweis, dass der Weg auch als Strasse benutzt wurde. „Stück“ ist eine alte Bezeichnung für ein Feld, Acker oder einer Parzelle. 
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 +Die Heidenstrasse wiederum ist ein mittelalterlicher Fernweg, der Köln mit Kassel verband. Im ersten Streckenverlauf von Köln über Brück, durch die Lustheide und den Königsforst bis in das in Untereschbach aufgegangene Altenbrück direkt an der Sülz war die Trasse mit der Brüderstrasse identisch. Bei Altenbrück trennten sich die beiden Strassen. Die Heidenstrasse verlief dann weiter über die Höhenzüge nach Hohkeppel, Holz, Horpe, Klause, Frielingsdorf, Scheel, Oberlichtinghagen nach Marienheide. Von Marienheide führte die Heidenstrasse weiter nach Meinerzhagen über das Ebbegebirge nach Attendorn. Die Strasse verband dann Attendorn, Schmallenberg und Winterberg mit Kassel als Verkehrsknotenpunkt, von wo es dann weitere Verbindungen Richtung Osten nach Leipzig und Breslau, Richtung Süden nach Fulda und Würzburg und Richtung Süden nach Paderborn und Hannover gab.
  

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