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hoefe:niederhof:waldfrieden [2022/01/16 17:17] – Achim Höhler | hoefe:niederhof:waldfrieden [2024/01/04 18:11] (aktuell) – Achim Höhler | ||
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===== Waldfrieden ===== | ===== Waldfrieden ===== | ||
- | Waldfrieden ist die jüngste Ansiedlung im Raum Drabenderhöhe. Bereits 1832 ist auf der preußischen | + | Waldfrieden ist die jüngste Ansiedlung im Raum Drabenderhöhe. Bereits 1832 ist auf der preußischen |
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==== Die Knochenmühle==== | ==== Die Knochenmühle==== | ||
- | Die Knochenmühle musste zu diesem Zeitpunkt erst wenige Jahre bestanden haben, da sie auf dem „Occular Plan der beiden Municipalitaeten Wiehl und Drabenderhöhe“ aus dem Jahr 1809 noch nicht vermerkt ist. Allerdings findet sich dort die etwas weiter bachaufwärts gelegene Mahlmühle der Hähner Mühle. Der Mühlengraben wurde vom Uelpebach und vom Heiensiefen | + | Die Knochenmühle musste zu diesem Zeitpunkt erst wenige Jahre bestanden haben, da sie auf dem „Occular Plan der beiden Municipalitaeten Wiehl und Drabenderhöhe“ aus dem Jahr 1809 noch nicht vermerkt ist. Allerdings findet sich dort die etwas weiter bachaufwärts gelegene Mahlmühle der Hähner Mühle. Der Mühlengraben wurde vom Uelpebach und vom Heiensiefen |
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- | In einem Adreßbuch | + | In einem Adressbuch |
==== Hotel Pension Waldfrieden ==== | ==== Hotel Pension Waldfrieden ==== | ||
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- | Die verbesserten | + | Die verbesserten |
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+ | Dazu beantragte er am 6. Juni 1903 eine Konzession zur Errichtung einer Gast- und Schankwirtschaft. Er schreibt dazu an den Vorsitzenden des Kreisausschusses zu Gummersbach: | ||
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+ | //"Der neue Weg von Bielstein nach Drabenderhöhe, | ||
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+ | Aus einem Randvermerk des Bürgermeisters Brindöpke geht hervor, dass die Straße bereits zu 1200 m fertiggestellt und eingewalzt ist und in den kommenden 4 Wochen die Strecke bis zur Baustelle des Hauses vollendet sein würde. Zum Antrag war noch ein Fragebogen auszufüllen. Aus diesem geht hervor, dass Otto Bühne Küfermeister war und seit Oktober 1900 mit seiner Frau Maria, geborene Müller in Bielstein lebte. Zuvor war er in Hamm ansäßig. Nach Erteilung der Konzession sollte das Haus gebaut werden und 3 Gästezimmer für bis zu 8 Personen verfügen. Im Keller war ein weiterer Gewerberaum für eine Küferei vorgesehen. Am 18. Juni 1904 wurde vom Kreisausschuss des Kreises Gummersbach die Konzession erteilt. Diese fiel mit der Einweihung der Straße zusammen. | ||
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+ | Im Landesarchiv in Duisburg sind zwei Liedtexte, die "zur Eröffnungsfeier der Uelpetalstrasse nebst Anschlusswegen am 18. Juni 1904" verfasst wurden und über die Entwicklung der Straße Auskunft geben, archiviert: | ||
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+ | Melodie: "Ich bin ein Preusse": | ||
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+ | //Warum zog heute Drabenderhöhe | ||
+ | In voller Zahl wohl der Gemeinderat, | ||
+ | Geführt von Landrat Kirschstein, | ||
+ | Was allemal was zu bedeuten hat? | ||
+ | "Der Uelperweg vollendet", | ||
+ | So ward uns froh gemeldet, | ||
+ | Was lange Jahre einfrig ward erstrebt, | ||
+ | Das haben nunmehr glücklich wir erlebt.// | ||
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+ | //Vor fünf Jahrzehnten hat man schon begonnen | ||
+ | Mit den Projekten für den Uelperweg, | ||
+ | Und tücht' | ||
+ | Doch alle hatten damit gründlich Pech. | ||
+ | Wie meistens in der Welt, | ||
+ | Ging es um's leidige Geld, | ||
+ | Auch Mangel an der nöt' | ||
+ | War hinderlich dem Plane allezeit.// | ||
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+ | //Einst wurd' der Streit nun ganz besonders heftig, | ||
+ | Als Ennenbach hier Bürgermeister war, | ||
+ | Die Geister platzten aufeinander mächtig, | ||
+ | Ja, ganz gespalten die Gemeinde war. | ||
+ | Und als die Zeit dann nahte, | ||
+ | Dass zum Gemeinderate | ||
+ | Gewählet wurde, hiess es nur allein, | ||
+ | Wer gegen oder für den Weg würd' sein.// | ||
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+ | //Als die Partei Herrn Ennenbachs nun siegte, | ||
+ | Lehnt' sie sofort den Bau des Weges ab, | ||
+ | Obwohl die andere wirksam Hülfe kriegte | ||
+ | Vom Landrat Haldy, der sie gerne gab. | ||
+ | Doch ändern sich die Zeiten, | ||
+ | Auch bei den klügsten Leuten; | ||
+ | Es mocht am Schlusse des Jahrhundets sein, | ||
+ | Da sah allmählich man den Irrtum ein.// | ||
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+ | //Herr Landrat Kirschstein war hierher gekommen, | ||
+ | Er nahm den Plan in Haldy' | ||
+ | Und tüchtige Hülfe hat er dann gewonnen | ||
+ | Am neuen Bürgermeister lobesam. | ||
+ | Herrn Kirschstein und Brindöpke | ||
+ | Sie sind es, die entdeckten | ||
+ | Die Wege, die zum Ziele uns gebracht; | ||
+ | Mit grösstem Dank sei ihrer stets gedacht.// | ||
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+ | //Nun führt der Weg im schönen Uelpetale | ||
+ | Sanft und allmählich nach Drabenderhöh' | ||
+ | In aller Mienen hier im Festesaale | ||
+ | Kann man darob die hellste Freude seh' | ||
+ | Auch Einigkeit herrscht wieder, | ||
+ | Stimmt an drum frohe Lieder, | ||
+ | Vergessen sei, dass ihr so zähe war' | ||
+ | Ihr Jennecker mit eurer Mühlenharth.// | ||
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+ | //So mögen sie den grössten Segen bringen | ||
+ | Die Uelperwege jetzt und allzeit, | ||
+ | Man muss ja Grosses meist durch Kampf erringen, | ||
+ | Doch um so schöner ist die Friedenszeit. | ||
+ | Mög' sie recht lange währen, | ||
+ | Sich Glück und Wohlstand mehren. | ||
+ | Und nun zum Schlusse sollen leben noch | ||
+ | Der Landrat und der Bürgermeister hoch! E. K.// | ||
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+ | Melodie: " | ||
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+ | //Einst ging von Drabenderhöhe | ||
+ | Ein Wand' | ||
+ | Der dachte: "Wie ich auch gehe, | ||
+ | Der Weg ist leicht vollbracht; | ||
+ | Nach Bielstein will ich wandern | ||
+ | Dem Uelpe-Bach entlang"; | ||
+ | Doch als es dunkel wurde, | ||
+ | Da war ihm angst und bang.// | ||
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+ | //Zur Rechten und zur Linken | ||
+ | erhob sich Busch und Wald, | ||
+ | Kein Sternlein sah er blinken, | ||
+ | Der Nebel war trübe und kalt, | ||
+ | Bald war der Pfad verschwunden, | ||
+ | Die Wiese glich einem Sumpf, | ||
+ | Da haben ihn Dornen zerschunden | ||
+ | Und bald war nass der Strumpf.// | ||
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+ | |||
+ | //Als endlich er Bielstein erblicket, | ||
+ | Da war totmüde der Mann, | ||
+ | Wohl hat ihn der Anblick erquicket, | ||
+ | Doch bald er zu reden begann: | ||
+ | "Wohl rauschen des Bächleins Wellen | ||
+ | Bei Tage süss und traut, | ||
+ | Doch wäre es tausendmal schöner, | ||
+ | Würd' hier eine Strasse gebaut;// | ||
+ | |||
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+ | //Dann könnte fröhlich der Wand' | ||
+ | Auch abends die Strasse zieh' | ||
+ | Der Niederhof würde erschlossen | ||
+ | Und Jennecken würde blühn. | ||
+ | Von Much und ferneren Orten | ||
+ | und Drabenderhöhe talab | ||
+ | Käm Furhwerk mancherlei Sorten | ||
+ | Im Schritt und auch im Trab."// | ||
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+ | //Was jener Wand' | ||
+ | Ist heute kein Träumen mehr, | ||
+ | Die Strasse ist bebahnet, | ||
+ | Nun blühe empor, Verkehr! | ||
+ | Drum allen, die ihr die Strasse | ||
+ | Vollendet und erdacht, | ||
+ | Sei heut' im fröhlichen Kreise | ||
+ | Ein herzlicher Dank gebracht.// | ||
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+ | //So bring denn, Uelpestrasse, | ||
+ | Von jetzt an Freud' und Gewinn | ||
+ | Den Wand' | ||
+ | Das auf dir ziehet dahin. | ||
+ | Dann labt uns in Drabenderhöhe | ||
+ | Die Milch, des Dorfes Zier, | ||
+ | In Bielstein aber winkt uns | ||
+ | Ein schäumendes Glas Bier. Pfr. J.// | ||
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- | Auf Postkarten warb er mit " | + | Auf Postkarten |
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- | Ein Pensionsbetrieb gelang noch bis in die 1960er Jahre, dann unterhielt man dort ein Christliches Erholungsheim bis es im Jahre 2000 von der „Mission Kwasizabantu“, | + | Ein Pensionsbetrieb gelang noch bis in die 1960er Jahre, dann unterhielt man dort ein Christliches Erholungsheim |
Waldfrieden bildete nie eine eigene Ortschaft und gehört zur Ortslage Niederhof. | Waldfrieden bildete nie eine eigene Ortschaft und gehört zur Ortslage Niederhof. | ||
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==== Das Sägewerk ==== | ==== Das Sägewerk ==== | ||
- | Zu Waldfrieden gehört auch das ein paar hundert Meter Ülpebachabwärts gelegene Sägewerk, welches 1913 als " | + | Zu Waldfrieden gehört auch das ein paar hundert Meter Ülpebachabwärts gelegene Sägewerk, welches 1913 als " |
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+ | 1953 wurde hier der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Dachstuhls des Turmes der Drabenderhöher Kirche gefertigt. Im August 1959 brannte das Holzsägewerk nieder und durch Funkenflug war das nahe gelegene Dorf Niederhof bedroht. Der Schaden belief sich auf 100.000 Deutsche Mark, da der komplette Maschinenpark vernichtet wurde. Das Sägewerk wurde dann wieder aufgebaut und existiert heute noch. | ||
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+ | ==== Das Eisenhammerwerk ==== | ||
- | Auf der alten Mercatorkarte von 1575 ist im Ülpetal ein Eisenhammerwerk dargestellt. Es lag noch in der Drabenderhöher Gemarkung an der Einmündung des Börnholzsiefen in den Ülpebach (gegenüber der Ülpesiedlung bei Bielstein, an der Einmündung der Strasse nach Jennecken/ | + | Auf der alten Mercatorkarte von 1575 ist im Ülpetal ein Eisenhammerwerk dargestellt. Es lag noch in der Drabenderhöher Gemarkung an der Einmündung des Börnholzsiefen in den Ülpebach (gegenüber der Ülpesiedlung bei Bielstein, an der Einmündung der Strasse nach Jennecken/ |