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ort:sehenswertes:aussichtsturm_hohe_warte [2015/06/09 22:07] – Achim Höhler | ort:sehenswertes:aussichtsturm_hohe_warte [2020/03/05 17:11] (aktuell) – Achim Höhler | ||
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- | ===== Aussichtsturm Hohe Warte ====== | + | ===== Aussichtsturm Hohe Warte (Giersberg) |
- | Die Hohe Warte ist ein markanter Berg, der früher auch Giersberg genannt wurde. | + | Die Hohe Warte ist ein mit 359,8 Meter hoher markanter Berg, der früher auch Giersberg genannt wurde. Der Berg fällt fast zu allen Himmelsrichtungen sehr steil ab und hat ein Höhengefälle zur Agger am Ohler Stauwehr von 233,4 Metern. Der Berg stellt den nördlichsten Punkt des Heckberger Waldes dar und liegt bereits im Gebiet |
- | Über die Hohe Warte führte auch eine mittelalterliche | + | Auf der Mercatorkarte von 1575 heißt es „Der Geirßpergh“. Die Herkunft des Namens lässt sich auf das althochdeutsche |
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+ | Ein anderer Ansatz für die Wortherkunft liegt in „gēr“, was für einen Speer steht oder Dreizack steht. Schaut man sich die Topografie des Berges an, ragt dieser als markantes Landschaftsmerkmal wie ein Speer aus der Landschaft heraus. | ||
+ | Interessant ist auch die in der Mercatorkarte eingezeichnete am Fuße des Berges und an der Quelle des Molbaches gelegene Bezeichnung „Eerle Läg am Wendelen Winhain“. Dabei handelt es sich um eine als Grenzbezeichnung erwähnte Erle am Wendelins Weinhagen. | ||
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+ | Es kann vermutet werden, dass ein Wendelin dort ein Flurstück (Weinhagen) mit Weinanbau im Mittelalter bewirtschaftete. Dabei muss ausgegangen werden, dass diese 1575 erwähnte Flur schon sehr alt war, denn um diese Zeit war das Klima sehr viel kühler als im 20. Jahrhundert. Selbst heute ist dort kein Weinanbau möglich. Doch im Hochmittelalter um 1200 gab es ein Klimaoptimum, | ||
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+ | Um den Giersberg lagen früher reiche Eisenerzvorkommen, | ||
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+ | Nicht weit davon verlieh man auf der homburgischen Seite 1477 Schürfrechte „in dem Berg uff dem Vorste„. Westlich der Hohen Warte ist der Kaltenbacher Bergbau erwähnenswert. Laut einer Urkunde von 1575 waren dort mehrere Bergwerke in Betrieb, wie der „Sonnenschein, | ||
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+ | 1690 heißt es in der Karte „Berge ducatus Marck comitatus“ von Gerard Valck und Pieter Schenk „Der Gersberg“ und in der Wiebeking-Karte von 1789 über das Herzogtum Berg „Girschberg“. In der Rummelkarte von 1802, die die Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt darstellt, erscheint die Bezeichnung „Der Gersberg“, | ||
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+ | Über die Hohe Warte führte auch eine mittelalterliche | ||
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+ | Möglicherweise hat es auf der Kuppe aufgrund des Bodenreliefs auch eine mutmaßliche frühmittelalterliche Wallanlage gegeben, die aber noch archäologisch zu untersuchen ist. | ||
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