Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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-=====Unterkaltenbach (Niederkaltenbach) =====+====== Kaltenbach ===== 
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 Unterkaltenbach ist ein Weiler, der in der Nähe der Einmündung des Kaltenbachs in die Agger liegt und heute zum Engelskirchener Ortsteil Hardt gehört. Im Mittelalter besass die Siegburger Abtei Sankt Michael das Gut, welches im 14. Jahrhundert ein Adolf von Kaltenbach zum Lehen trug. Im Jahre 1370 erteilte die Abtei die Belehnung Rutger vom "Nuwenhoue zur Lyen", der einem ursprünglich westfälischen Adelsgeschlecht angehörte, welches im Haus Ley bei Ründeroth sesshaft wurde. 1413 wird das Gut in einer Aufstellung für den Fronhof Lindlar als "Schleus Kaldenbach" genannt. In den bergischen Ritterzetteln wurde es seit 1555 als Adelssitz geführt. Nach 1565 errichtete Johann von Neuhof, genannt Ley einen neuen unweit des alten Burghauses gelegenen Bau, der von einem Wassergraben umgeben war. Das alte Gut Niederkaltenbach scheint nach 1585 verfallen zu sein. Die Familie von Neuhof war auch am Abbau und der Verhüttung von Eisenerz beteiligt. Kaltenbach war schon seit dem Mittelalter als einer der wichtigen Bergbauregionen im Oberbergischen Land bekannt. Unterkaltenbach ist ein Weiler, der in der Nähe der Einmündung des Kaltenbachs in die Agger liegt und heute zum Engelskirchener Ortsteil Hardt gehört. Im Mittelalter besass die Siegburger Abtei Sankt Michael das Gut, welches im 14. Jahrhundert ein Adolf von Kaltenbach zum Lehen trug. Im Jahre 1370 erteilte die Abtei die Belehnung Rutger vom "Nuwenhoue zur Lyen", der einem ursprünglich westfälischen Adelsgeschlecht angehörte, welches im Haus Ley bei Ründeroth sesshaft wurde. 1413 wird das Gut in einer Aufstellung für den Fronhof Lindlar als "Schleus Kaldenbach" genannt. In den bergischen Ritterzetteln wurde es seit 1555 als Adelssitz geführt. Nach 1565 errichtete Johann von Neuhof, genannt Ley einen neuen unweit des alten Burghauses gelegenen Bau, der von einem Wassergraben umgeben war. Das alte Gut Niederkaltenbach scheint nach 1585 verfallen zu sein. Die Familie von Neuhof war auch am Abbau und der Verhüttung von Eisenerz beteiligt. Kaltenbach war schon seit dem Mittelalter als einer der wichtigen Bergbauregionen im Oberbergischen Land bekannt.
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 Danach gab es keine evangelischen aus der Kirchegemeinde Drabenderhöhe stammenden Pächter mehr. Die Unterkaltenbacher Hütte wurde endgültig im Jahre 1798 stillgelegt und wurde in den Jahren darauf abgebrochen. In der preussischen Uraufnahme 1828 ist auf den Katasterkarten keine Eisenhütte mehr eingezeichnet. 1817 hatte der Ort 9 Einwohner und im Jahre 1843 wurde das Gut von einer Familie mit 8 Einwohner bewohnt.  Mit erneuter Bergbautätigkeiten im Oberkaltenbacher Raum wurde direkt am Gutshaus im Jahre 1858 eine neue Hütte errichtet, die aber schon wieder 1872/1873 geschlossen wurde. Im Kirchenbuch Drabenderhöhe ist die Hochzeit von Carl August Scheld im Jahre 1860 vermerkt. Er war Hüttenarbeiter und lebte in Unterkaltenbach. Mit seiner Frau Wilhelmina Dannenberg aus Scheidt zog er dann später nach Büddelhagen um.  Danach gab es keine evangelischen aus der Kirchegemeinde Drabenderhöhe stammenden Pächter mehr. Die Unterkaltenbacher Hütte wurde endgültig im Jahre 1798 stillgelegt und wurde in den Jahren darauf abgebrochen. In der preussischen Uraufnahme 1828 ist auf den Katasterkarten keine Eisenhütte mehr eingezeichnet. 1817 hatte der Ort 9 Einwohner und im Jahre 1843 wurde das Gut von einer Familie mit 8 Einwohner bewohnt.  Mit erneuter Bergbautätigkeiten im Oberkaltenbacher Raum wurde direkt am Gutshaus im Jahre 1858 eine neue Hütte errichtet, die aber schon wieder 1872/1873 geschlossen wurde. Im Kirchenbuch Drabenderhöhe ist die Hochzeit von Carl August Scheld im Jahre 1860 vermerkt. Er war Hüttenarbeiter und lebte in Unterkaltenbach. Mit seiner Frau Wilhelmina Dannenberg aus Scheidt zog er dann später nach Büddelhagen um. 
  
-=====Oberkaltenbach =====+==== Oberkaltenbach ====
  
 Der Ort gehört zwar zur Kirchengemeinde Ründeroth, steht aber wegen der Bergbautätigkeit des Peter Kauert in Verbindung mit Drabenderhöhe. Die Ansiedlung wird heute als Kaltenbach bezeichnet und besteht aus mehreren Weilern. Durch Kaltenbach verlief bis 1956 eine jahrhunderte lang bestehende Grenze zwischen dem Hergzogtum Berg, Amt Steinbach – später Gemeinde Engelskirchen und der Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt – später Gemeinde Ründeroth. Dabei lagen auf gimbornischen Gebiet die Höfe Kaltenbach, Daxborn, Neuenberg, Ufer und Wege und auf bergischen Territorium die Höfe Oberkaltenbach und Dorn. Bereits im Jahre 1183/1187 findet der Ort als "Caldinbeche" Erwähnung von Bergbau im Siegburger Mirakelbuch. Die Abtei Sankt Michael besass in der Gegend Ländereien. Oberkaltenbach entwickelte sich im Mittelalter zu einem der Zentren der oberbergischen Eisenerzgewinnung. Dabei kam es auch immer wieder zu Streitigkeiten, wie ein Dokument aus dem Jahre 1575 belegt. Die sächsischen Bergleute Michael und Veltin Feige kamen um 1560 nach Oberkaltenbach um dort auf der bergischen Seite im Bereich der Berge Sonnenschein, im Schall und Hundt nach Erzen zu suchen. Da die Kosten den ihnen zur Verfügung stehenden Mittel bald überstiegen, verkauften sie 1564 zunächst die Hälfte des Bergwerkes an die Doktoren Johann Steffens und Reinhard Hymmen, die die Grube dann 1570 komplett übernahmen.  Der Ort gehört zwar zur Kirchengemeinde Ründeroth, steht aber wegen der Bergbautätigkeit des Peter Kauert in Verbindung mit Drabenderhöhe. Die Ansiedlung wird heute als Kaltenbach bezeichnet und besteht aus mehreren Weilern. Durch Kaltenbach verlief bis 1956 eine jahrhunderte lang bestehende Grenze zwischen dem Hergzogtum Berg, Amt Steinbach – später Gemeinde Engelskirchen und der Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt – später Gemeinde Ründeroth. Dabei lagen auf gimbornischen Gebiet die Höfe Kaltenbach, Daxborn, Neuenberg, Ufer und Wege und auf bergischen Territorium die Höfe Oberkaltenbach und Dorn. Bereits im Jahre 1183/1187 findet der Ort als "Caldinbeche" Erwähnung von Bergbau im Siegburger Mirakelbuch. Die Abtei Sankt Michael besass in der Gegend Ländereien. Oberkaltenbach entwickelte sich im Mittelalter zu einem der Zentren der oberbergischen Eisenerzgewinnung. Dabei kam es auch immer wieder zu Streitigkeiten, wie ein Dokument aus dem Jahre 1575 belegt. Die sächsischen Bergleute Michael und Veltin Feige kamen um 1560 nach Oberkaltenbach um dort auf der bergischen Seite im Bereich der Berge Sonnenschein, im Schall und Hundt nach Erzen zu suchen. Da die Kosten den ihnen zur Verfügung stehenden Mittel bald überstiegen, verkauften sie 1564 zunächst die Hälfte des Bergwerkes an die Doktoren Johann Steffens und Reinhard Hymmen, die die Grube dann 1570 komplett übernahmen. 

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