Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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 Der Weiler Scheidt liegt am Kreuzungspunkt der historischen Brüderstraße sowie der Zeithstraße, direkt an der ehemaligen Landesgrenze zwischen dem Herzogtum Berg und der Herrschaft Homburg. Das Nachbardorf Drabenderhöhe, gehörte bereits zu Herrschaft Homburg, Scheidt selbst zum Herzogtum Berg, Amt Windeck, Gemeinde Much. Der Weiler Scheidt liegt am Kreuzungspunkt der historischen Brüderstraße sowie der Zeithstraße, direkt an der ehemaligen Landesgrenze zwischen dem Herzogtum Berg und der Herrschaft Homburg. Das Nachbardorf Drabenderhöhe, gehörte bereits zu Herrschaft Homburg, Scheidt selbst zum Herzogtum Berg, Amt Windeck, Gemeinde Much.
  
-Scheidt befindet sich auf etwa 300 m Meereshöhe in einem Wasserscheidenbereich, wo ein halbes Dutzend Quellbäche ihren Ursprung nehmen. Nach Westen ziehen sich der Pfaffenscheider und der Herrsiefen, die sich zum Wahnbach vereinen. Im Norden entspringt der Loopebach und der Umschersiefen. Umliegende Höhen sind der Löher Kopf mit 353 m, Steimel 351 m, Schimmelhau 364m, Immerkopf 365 m, Hipperich 352 m und der Heckberg 385 m als höchste Erhebung.+Scheidt befindet sich auf etwa 300 m Meereshöhe in einem Wasserscheidenbereich, wo ein halbes Dutzend Quellbäche ihren Ursprung nehmen. Nach Westen ziehen sich der Pfaffenscheider und der Herrsiefen, die sich zum Wahnbach vereinen. Im Norden entspringt der Loopebach und der Umschersiefen. Umliegende Höhen sind der Löher Kopf mit 353 m, Steimel 351 m, Schimmelhau 364m, Immerkopf 365 m, Hipperich 352 m und der Heckberg 385 m als höchste Erhebung. Vermutlich lässt sich der Ortsname aus dem althochdeutschen „skeid“ herleiten, was für Scheide, Trennung oder Grenze steht. Dies untermauern auch die topografischen und grenzhistorischen Begebenheiten
  
 ===  Geschichte ==== ===  Geschichte ====
  
-Der Ort wurde als Einzelhof in der Siedlungsausbauperiode etwa zwischen 900 bis 1100 n. Chr. gegründet. Die ältesten Häuser haben Flur- bzw. Hofnamen, wie Im Anfang, Auf der Bitze, Spitzenburg, Schniffel, Im Salzrümpchen, Kretsch, Pfaffenscheid, Mitten im Hof, Oben im Hof, Unten im Hof, Dumpe oder Pfaffenscheid.+Der Ort wurde als Einzelhof in der Siedlungsausbauperiode etwa zwischen 900 bis 1100 n. Chr. gegründet. Die ältesten Häuser haben Flur- bzw. Hofnamen, wie Auf dem  Anfang, Auf der Bitze, Auf der Spitzenburg, Auf der Schniffel, Im Salzrümpchen, Im Kretsch, Pfaffenscheid, Mitten im Hof, Oben im Hof, Unten im Hof und In der Dumpe. Den ältesten Teil bilden dabei die drei Hofbezeichnungen Im Hof Scheidt am sogenannten „Dreieck“ an der Linde. „Untem im Hof“ umfasst die unterhalb der Linde gelegenen Häuser der Herrenhofer  Straße. Die westlich der Linde gelegenen Häuser an der Scheidter Straße und im oberen Teil der Herrenhofer Straßesowie die als Dumpe bezeichnete Straße Im Blumenwinkel bildeten den Teil „Mitten im Hof“ und alle alten Häuser östlich der Linde hießen „oben im Hof“. Die anderen Hofteile, besonders die an der Alten Kölner Straße gelegenen Häuser entstanden, bis auf den Pfarrhof im Pfaffenscheid erst im 17. Jahrhundert 
  
 {{:bilder:vor1920-historische_aufnahmen:drabenderhoehe_skizzenbuch_wilhelm_klein_1837_nr._30615_s._15.jpg?200|}} Ortsteil Schniffel mit Kirche 1837 {{:bilder:vor1920-historische_aufnahmen:drabenderhoehe_skizzenbuch_wilhelm_klein_1837_nr._30615_s._15.jpg?200|}} Ortsteil Schniffel mit Kirche 1837
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      * Christg Schmit (Schmidt) Sophia Eheleut Ihre Kinder Gobel, Henrich, Albert, Eias.      * Christg Schmit (Schmidt) Sophia Eheleut Ihre Kinder Gobel, Henrich, Albert, Eias.
  
-Der Pfarrhof der Kirchengemeinde lag im Pfaffenscheid. In späterer Zeit kamen noch die Familien Bergerhof, Dreibholz, Hüschemenger, Hühn, Nohl und Bellingrath hinzu.+Im Ortsteil Anfang waren es:  
 +  * Peter Schmit uffm Anfang Girt Eheleut Ihre Kinder Tring, Margaretha, Henrich, Girdrut, Elsg  
 + 
 +Der Pfarrhof der Kirchengemeinde lag im Pfaffenscheid. Dort lebte das Pastorenehepaar Johannes Haas und Maria Elisabeth Klee, der Tochter des Drabenderhöher Pfarrers Christian Klee. Zu dem Zeitpunkt hatten sie eine Tochter Margaretha. Bis Ende des 18. Jahrhunderts kamen noch die Familien Bellingrath, Bergerhof, Dreibholz, Engelbert, Hühn, Hüschemenger, Keffer, Kauert, Nohl, Scharpenstein, von Schemm, Stöcker, Theiß, Voss und Witscher hinzu. Im 19. Jahrhundert liessen sich die Familien teilweise durch Einheirat in einheimische Familien noch die Claas, Diem, Diesem, Disselhoff, Haas, Hardt, ein weiterer Zweig der Familie Hühn, Jost, Kalscheuer, zwei weitere Zweige der Familie Kauert,  Klein, Lindenberg, Mertens, Müllenbach, Rödder, Ruland, Schmitz, Sträßer, Thönes und Weibel in Scheidt nieder. Im 20. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre folgten dann noch die Famlien Dannenberg, Hans, Heynemeyer, Hercher, Hillenbach, Krämer, Lang, Lüngen, Muth, Pflitsch, Puhl und Runge
  
 Im Jahr 1687 kommt es zu einem Konfessionskonflikt. Die Windecker Verwaltung verbot, dass Taufen, Geburten und Beerdigungen von einem reformierten homburgischen Pfarrer durchgeführt wurden. Vorausgegangen war eine ähnliche Weisung der Homburgischen Verwaltung für die katholische Bevölkerung in der Herrschaft Homburg, die erst spätestens um 1700 aufgehoben wurde. Der Pastor Schöler baute sich 1790 in Drabenderhöhe ein eigenes Pfarrhaus, das später durch die Kirchengemeinde erworben wurde. Das Pfarrgut in Pfaffenscheid wurde verpachtet und 1867 von der Kirchengemeinde Drabenderhöhe verkauft. Im Jahr 1687 kommt es zu einem Konfessionskonflikt. Die Windecker Verwaltung verbot, dass Taufen, Geburten und Beerdigungen von einem reformierten homburgischen Pfarrer durchgeführt wurden. Vorausgegangen war eine ähnliche Weisung der Homburgischen Verwaltung für die katholische Bevölkerung in der Herrschaft Homburg, die erst spätestens um 1700 aufgehoben wurde. Der Pastor Schöler baute sich 1790 in Drabenderhöhe ein eigenes Pfarrhaus, das später durch die Kirchengemeinde erworben wurde. Das Pfarrgut in Pfaffenscheid wurde verpachtet und 1867 von der Kirchengemeinde Drabenderhöhe verkauft.
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 {{:bilder:vor1920-historische_aufnahmen:drabenderhoehe_scheidt_um_1913_.jpg?200|}} Ausblick auf Scheidt vom Löherkopf 1913 {{:bilder:vor1920-historische_aufnahmen:drabenderhoehe_scheidt_um_1913_.jpg?200|}} Ausblick auf Scheidt vom Löherkopf 1913
  
- Kurfürst Karl Philipp von Pfalz-Neuburg, der auch Herzog von Jülich-Berg war, hatte keine männlichen Nachkommen und wollte daher seinen Bruder Franz Ludwig, der seit 1729 Kurfürst vom Mainz war, als Erben einsetzen. Zu diesem Zweck befahl er seinen Amtmännern, die Untertanen einen „Eventual-Huldigungseid“ leisten zu lassen. In der Gemeinde Much wurde dies durch einen „Honnen“, einem Vorsteher der Honschaft durchgeführt. Da Scheidt und Obermiebach zur bergischen Honschaft Miebach gehörten, wurde der Huldigungstag auf den 7. und 8. Februar 1731 festgelegt. In dieser Liste sind folgende Familienoberhäupter aufgeführt:+Kurfürst Karl Philipp von Pfalz-Neuburg, der auch Herzog von Jülich-Berg war, hatte keine männlichen Nachkommen und wollte daher seinen Bruder Franz Ludwig, der seit 1729 Kurfürst vom Mainz war, als Erben einsetzen. Zu diesem Zweck befahl er seinen Amtmännern, die Untertanen einen „Eventual-Huldigungseid“ leisten zu lassen. In der Gemeinde Much wurde dies durch einen „Honnen“, einem Vorsteher der Honschaft durchgeführt. Da Scheidt und Obermiebach zur bergischen Honschaft Miebach gehörten, wurde der Huldigungstag auf den 7. und 8. Februar 1731 festgelegt. In dieser Liste sind folgende Familienoberhäupter aufgeführt:
  
       * Engelberth, Christian       * Engelberth, Christian
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 {{:bilder:1920-1945-historische_aufnahmen:drabenderhoehe_um_1923.jpg?200|}} Scheidt um 1923 {{:bilder:1920-1945-historische_aufnahmen:drabenderhoehe_um_1923.jpg?200|}} Scheidt um 1923
  
-Scheidt und Pfaffenscheid (37 Hektar) sowie der Ortsteil Anfang (10 Hektar) wurden 1932 nach Drabenderhöhe eingemeindet. Dabei wurden die alten Flurabgrenzungen nicht eingehaltenEin Teil der Flur Scheidt und Pfaffenscheid verblieben bei Much, so dass die Bauern ihre Felder und Wiesen weiterhin auf Mucher Gebiet hatten und ihre Steuern in zwei Gemeinden zahlen mussten.+1932 gelang es nach 8 Jahren mit vielen Streitigkeiten zwischen den Gemeinden Drabenderhöhe auf der einen Seite und den Gemeinden Much und Engelskirchen auf der anderen Seite, die Ortsteile Scheidt, Pfaffenscheid und Anfang politisch zu einem Ort zu vereinigen. Vorausgegangen war ein Schreiben der Scheidter, Obermiebacher und zwei in der Niedermiebacher Mühle wohnenden Familienvorstände, die am 05. Dezember 1924 an die Bezirksregierung in Köln ein Anliegen zwecks Ausgemeindung nach Drabenderhöhe schickten. Dieser Antrag wurde von den Einwohnern von Anfang, Brächen, Büddelhagen und Verr unterstützt. Dabei bemängelte man den Missstand bezüglich wirtschaftlicher und kultureller Hintergründe. Vereine, wie die Feuerwehr oder die Loopeperle gerieten häufig in Schwierigkeiten mit den Behörden. Auch das Wegenetz wurde von den Gemeinden Bielstein und Much durch die Grenzlage vernachlässigt. Lehrmittel wurden durch die Gemeinde Much nicht gestellt und mussten bezahlt werden, wohingegen diese für Drabenderhöher Schulkinder kostenfrei warVerkehrstechnisch war die Gegend nach Bielstein hin ausgerichtet, da dort die Bahnstation lag. Das Finanzamt und das Landratsamt in Gummersbach, sowie das Amtsgericht in Wiehl waren leicht erreichbar. Scheidter und Obermiebacher mussten hierzu nach Siegburg und Eitorf. Doch die Mucher Gemeindeverwaltung war entschiedend gegen eine Veränderung der Gemeindegrenzen und sprach von „Treibereien und terrorisierenden Einfluß einiger weniger Persönlichkeiten“. Gemeint war wohl Otto Müllenbach, Gemeinderatsmitglied in Much für den Ortsteil Scheidt, der sich für eine Eingemeindung nach Drabenderhöhe einsetzte. Der eigentliche Grund, dass sich Much gegen eine Ausgemeindung stellte, war der Ausfall von Grundvermögens- und Einkommenssteuern über 2000,- Reichsmark. Scheidt war mit 207 Einwohnern im Jahre 1925 eine der grössten Ortschaften in der Gemeinde Much. Die Engelskirchener Verwaltung übte gar so einen grossen Druck auf ihre Einwohner aus, so dass diese den Antrag 1926 wieder zurückzogen. Das Drabenderhöher Grenzgebiet blieb kommunalpolitsch vorerst ein schwieriges Gebiet, auch die Verfolgung von Gesetzesübertretern war problematischer als sonst wo. Zwar gab es in Drabenderhöhe eine Gendamerie-Station, aber es dauerte etwas bis die drei Zivilgemeinden die polizeiliche Einheit des Dorfes herstellten und die „Höher“ Gendarmen grenzüberschreitende Befugnisse hatten. Nach vielen Reibereien, Ärger und Schriftverkehr trat am 01.10.1932 die Ausgemeindung der Ortsteile Scheidt und Anfang in Kraft. Die Gemeinde Drabenderhöhe erhielt dabei 37 Hektar mit 218 Einwohnern aus der Gemeinde Much und 10 Hektar mit 30 Einwohnern aus der Gemeinde Engelskirchen. Das im Volksmund bekannte „Drei-Kreise-Eck“ an der Drabenderhöher Kirchengemeinde gehörte nun der Vergangenheit an. Allerdings verblieben die Orte Verr, Büddelhagen, Brächen mit insgesamt 84 Einwohnern im Kreis Wipperfürth und Obermiebach und im Siegkreis. Die neue Grenze wurde sehr scharf um den Ort herumgelegt, so dass die meisten Einwohner fast ihren gesamten Grundbesitz in den anderen Gemeinden hatten und dorthin auch ihre Steuern zahlen mussten. Die alten Flur von Scheidt umfasste das Gebiet bis an den Mond- und den Breidensiefen, die Pfaffenscheider Flur reichte sogar bis fast an die Orte Ober- und Niedermiebach heran. Die neue Situation war also nicht besonders befriedigend. Im Jahre 1933 bemühte sich Dr. Herrmann Lutter, Bürgermeister der Gemeinde, nochmals um die Angelegenheit und versuchte mit Argumenten auch Ausgemeindung der anderen Orte zu erreichen. Dies blieb aber erfolglos, da die neue nationalsozialistische Regierung kein Interesse an weiteren Grenzveränderungen hatte. Offensichtlich rührte die Abneigung so machner Drabenderhöher Einwohner gegen die „Mücher Heufresser“ aus dieser Zeit.
  
 Während des Zweiten Weltkrieges kommt es 1944 zu Tieffliegerangriffen auf den Ort. Auf dem Löher Kopf begannen Bauarbeiten für Abschussbasen für sogenannte V-Waffen. Diese wurden aber nicht mehr fertiggestellt. Der Widerstand der Deutschen wurde am 12. April 1945 eingestellt und das Dorf wurde wie Drabenderhöhe durch die Amerikaner besetzt. Durch die Einteilung in Besatzungszonen kam das Rheinland unter britische Militärverwaltung. Während des Zweiten Weltkrieges kommt es 1944 zu Tieffliegerangriffen auf den Ort. Auf dem Löher Kopf begannen Bauarbeiten für Abschussbasen für sogenannte V-Waffen. Diese wurden aber nicht mehr fertiggestellt. Der Widerstand der Deutschen wurde am 12. April 1945 eingestellt und das Dorf wurde wie Drabenderhöhe durch die Amerikaner besetzt. Durch die Einteilung in Besatzungszonen kam das Rheinland unter britische Militärverwaltung.
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 {{:bilder:1920-1945-historische_aufnahmen:drabenderhoehe_scheidt_1929.jpg?200|}} Ausblick vom Aussichtsturm auf dem Löher Kopf 1929 {{:bilder:1920-1945-historische_aufnahmen:drabenderhoehe_scheidt_1929.jpg?200|}} Ausblick vom Aussichtsturm auf dem Löher Kopf 1929
  
-Durch die Eingemeindungen der Orte Büddelhagen und Verr 1975 wurde die scharf um den Ort gezogene Gemeindegrenze erweitert. Hinzu kamen nochmals 2550 Hektar größtenteils aus der Gemeinde Engelskirchen, aber auch kleinere Flurstücke aus der Gemeinde Much.+Durch die Eingemeindungen der Orte Büddelhagen und Verr 1975 wurde die scharf um den Ort gezogene Gemeindegrenze erweitert. Hinzu kamen nochmals 2550 Hektar größtenteils aus der Gemeinde Engelskirchen, aber auch kleinere Flurstücke aus der Gemeinde Much.  Eine Abgrenzung zu Drabenderhöhe ist schwierig, da beide Orte nahtlos ineinander übergehen. Das „alte“ Scheidt würde heute die Strassen Alte Kölner Straße, Am Anfang, Am Hardtskopf, Brunnenweg, Herrenhofer Straße, Im Blumenwinkel, Scheidter Straße, Pfaffenscheider Weg, Zeitstraße, Zur Kahlhambuche und Zum Loopetal umfassen. Zur Scheidter Flur gehörten auch die früher unbebauten heutigen Strassen: Im Biesengarten, Zur Königsbitze, Oskar-Hartmann-Strasse, Marienfelder Strasse, In der Landwehr, Koppelweg, Auf der Steinbreche, Am Pferdefeld und Zur Miebach. Allerdings lagen die seit dem 19. Jahrhundert bestehenden beiden Häuser „Auf dem Landgraben“ im Gemeindebereich Much und gehörten nicht zu Drabenderhöhe
  
 === Bevölkerung === === Bevölkerung ===
  
-  * 1559 2 Haushaltungen (ohne Anfang und Pfaffenscheid) +Scheidt entwickelte sich im Laufe des 18. Jahrhunderts zum größten Ort in der Gemeinde Much. Im Jahre 1809 hatte Scheidt bereits 196 Einwohner, der Gemeindehauptort Much lediglich 130 Einwohner. Erst 1843 überflügelte Much Scheidt mit 226 zu 185 Einwohnern.  
-  1675 36 (8 Haushaltungen) + Anfang 7 (1 Haushaltung+Nimmt man noch die Ortschaften der Gemeinde Drabenderhöhe hinzu, wäre Scheidt, wenn der Ort bereits 1843 zu Drabenderhöhe gehört hätte, die größte Ortschaft gewesen. In der Gemeinde Wiehl hätten nur Bomig und die beiden Kirchorte Marienhagen und Wiehl eine größere Bevölkerung gehabt. Bis 1871 blieb Scheidt immer noch einer der größten Orte der späteren Stadtgemeinde Wiehl und überholte Bomig als auch Marienhagen. Erst durch die Industrialisierung verlor Scheidt einen Teil seiner Einwohnerschaft und die Orte im Agger- und Wiehltal vergrößerten sich zusehends. Im Jahre 1559 gab es in Scheidt jeweils eine Haushaltung, im Kretsch ebenfalls eine und vermutlich existierte auch schon der Pfarrhof in Pfaffenscheid.    
-  1731 55 (14 Haushaltungen)+ Pfaffenscheid 3 (1 Haushaltung+ Anfang 3 (1 Haushaltung) +   
-  1809 196 inkl. Pfaffenscheid ohne Anfang +   
-  1817 185 + Pfaffenscheid + Anfang 7  + 
-  1828 201 + Pfaffenscheid 10 + 
-  1842 199 inkl. Pfaffenscheid und Anfang +|Jahr|Scheidt|Pfaffenscheid|Anfang|Gesamt| 
-  1843 176 (39 Haushaltungen) + Pfaffenscheid 9 (1 Haushaltung) Anfang (1 Haushaltung)  +|1675|36 (8 Haushaltungen)|3 (1Haushaltung)|7 (1Haushaltung)|46 (10 Haushaltungen)| 
-  * 1861 195 + Anfang 16 +|1731|55 (14 Haushaltungen)|3 (1Haushaltung)|3 (1 Haushaltung)|61 (16Haushaltungen)| 
-  1868 180 + Anfang 12 +|1809|190|6|5|201| 
-  1871 237 + Anfang 17 +|1817|185|8|7|200| 
-  1885 230 (47 Haushaltungen+ Anfang 16 (2 Haushaltungen+|1828|201|10|6|217| 
-  1895 217 + Anfang 21 +|1842|199 (43 Haushaltungen)|inkl.|inkl.|199 (43 Haushaltungen)| 
-  1900 214 + Anfang 21 +|1843|176 (39 Haushaltungen)|9 (1 Haushaltung)|9 (1 Haushaltung)|194 (41Haushaltungen)| 
-  1905 174 (42 Haushaltungen+ Anfang 39 (5 Haushaltungen)  +|1849|165 (35 Häuser)|inkl.|12 (2 Häuser)|177 (37 Häuser)| 
-  1925 207 + Anfang 21 +|1868|180|9|12|201| 
-  1932 218 + Angang 30 +|1871|237 (44 Häuser)|inkl.|18 (2 Häuser)|255 (46 Häuser)| 
-  1983 350 +|1885|230 (47 Häuser)|inkl.|19 (2 Häuser)|249 (49 Häuser)| 
-  * 2007 566+|1895|217|inkl.|21|238| 
 +|1900|223|inkl.|28|205| 
 +|1905|174 (42 Häuser)|inkl.|39 (5 Häuser)|213 (47 Häuser)| 
 +|1925|207|inkl.|21|228| 
 +|20.09.1932|222|inkl.|30|252| 
 +|05.10.1932|218|inkl.|30|248| 
 + 
 +Bei einer Zählung von 1983 lebten in Scheidt 350 Personen, 2007 dann 566 Personen. In der Einwohnerzahl sind folgende Straßenzüge berücksichtigt: Alte Kölner Straße, Am Anfang, Am Hardtskopf, Brunnenweg, Herrenhofer Straße, Im Blumenwinkel, Scheidter Straße, Pfaffenscheider Weg, Zeitstraße, Zur Kahlhambuche und Zum Loopetal. 
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 +Die meisten Scheidter waren vorallem Landwirte und teilweise auch Händler. Mit dem aufkommenden Bergbau im 19. Jahrhundert, vorallem in den Gruben in der Silberkaule und in Bliesenbach im Loopetal fanden viele eine Zusatzbeschäftigung als Bergmänner. Es waren aber auch andere Berufe aus dem handwerklichen Bereich und dem Dienstleistungsektor vertreten, wie Maurer, Fuhrmänner, Bäcker, Metzger, Gastwirte, Schreiner, Gerber, Köhler, Gerber, Färber, Branntweinbrenner, Schmied, Wagner und Schumacher. 
  
-Heute hat der Ortsteil Scheidt 566 Einwohner. Eine Abgrenzung zu Drabenderhöhe ist schwierig, da beide Orte nahtlos ineinander übergehen. In der Einwohnerzahl berücksichtigt sind die Straßenzüge: Alte Kölner Straße, Am Anfang, Am Hardtskopf, Brunnenweg, Herrenhofer Straße, Im Blumenwinkel, Scheidter Straße, Pfaffenscheider Weg, Zeitstraße, Zur Kahlhambuche und Zum Loopetal. Die Bevölkerung war ausnahmslos durch die Zugehörigkeit zur Kirchengemeinde reformiert und sprach einen rheinischen (ripuarisch) Dialekt, dem Homburger Platt(Hommersch). Das Homburger Platt unterscheidet sich allerdings erheblich von den umliegenden Dialekten und ist eine Reliktmundart. Hauptmerkmal ist das Fehlen des rheinischen J für schriftdeutsches G. Hier wird ein sogenannter A-Ch Laut verwendet, wie für kölsches "Mr jonn", hier "Mr chon". Allerdings stirbt die Mundart langsam aus und wird nur noch von älteren Einheimischen benutzt (Mundartkenntnisse haben noch etwa 10 bis 20 % der Bevölkerung). Die Einheimischen waren überwiegend Bauern. Doch aufgrund der Kargheit des Bodens waren sie bis in die zwanziger Jahre des 20 Jhd. gezwungen, einen weiteren Beruf ausüben zu müssen. Viele arbeiteten in den umliegenden Bergwerken.+Die Bevölkerung war ausnahmslos durch die Zugehörigkeit zur Kirchengemeinde reformiert und sprach einen rheinischen (ripuarisch) Dialekt, dem Homburger Platt(Hommersch). Das Homburger Platt unterscheidet sich allerdings erheblich von den umliegenden Dialekten und ist eine Reliktmundart. Hauptmerkmal ist das Fehlen des rheinischen J für schriftdeutsches G. Hier wird ein sogenannter A-Ch Laut verwendet, wie für kölsches "Mr jonn", hier "Mr chon". Allerdings stirbt die Mundart langsam aus und wird nur noch von älteren Einheimischen benutzt (Mundartkenntnisse haben noch etwa 10 bis 20 % der Bevölkerung). Die Einheimischen waren überwiegend Bauern. Doch aufgrund der Kargheit des Bodens waren sie bis in die zwanziger Jahre des 20 Jhd. gezwungen, einen weiteren Beruf ausüben zu müssen. Viele arbeiteten in den umliegenden Bergwerken.
  
 {{:hoefe:img525.jpg?200|}} "Pengstblosen" im Scheidt  {{:hoefe:img525.jpg?200|}} "Pengstblosen" im Scheidt 

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