Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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 An der Landstraße befindet sich ein weiteres historisches Gebäude mit einer zweihundert Jahre alten Innentreppe. Nach dem Tode von Peter Kauert setzte seine Familie den aus Eisleben stammenden Schichtmeister Johannes Friedrich Doering als Berg- und Hüttenverwalter ein. Er wurde am 25. Juli 1788 beerdigt und es heißt im Ründerother Kirchenbuch: "der Hochwelgebohren Herr Johann Friedrich Döring Churfälzischer Schichtmeister und Bergverwalter des Obkerkaltenbachers Eisenbergwerks und der Mittelacher Bleibergwerks Wittwer vorm Ufer alt 66 Jahre 3 Monate". In der Katasterwerken der Preußen wird als Besitzer des Hauses in der Flur "Im Romigsgarten" Christoph August Doering aus "Vorm Ufer" erwähnt. Das lässt vermuten, dass dieses Haus von der Familie Doering errichtet wurde, auch wenn sie wohl im Kaltenbacher Ortsteil Ufer gelebt haben. Nach einem Taufeintrag der Zwillinge Friederich und Auguste im Jahre 1803 trug Christoph August Döring den Titel "Doctor juris" und war Bergvogt. Vermutlich war er ein Enkel des Johann Friedrich Döring.  An der Landstraße befindet sich ein weiteres historisches Gebäude mit einer zweihundert Jahre alten Innentreppe. Nach dem Tode von Peter Kauert setzte seine Familie den aus Eisleben stammenden Schichtmeister Johannes Friedrich Doering als Berg- und Hüttenverwalter ein. Er wurde am 25. Juli 1788 beerdigt und es heißt im Ründerother Kirchenbuch: "der Hochwelgebohren Herr Johann Friedrich Döring Churfälzischer Schichtmeister und Bergverwalter des Obkerkaltenbachers Eisenbergwerks und der Mittelacher Bleibergwerks Wittwer vorm Ufer alt 66 Jahre 3 Monate". In der Katasterwerken der Preußen wird als Besitzer des Hauses in der Flur "Im Romigsgarten" Christoph August Doering aus "Vorm Ufer" erwähnt. Das lässt vermuten, dass dieses Haus von der Familie Doering errichtet wurde, auch wenn sie wohl im Kaltenbacher Ortsteil Ufer gelebt haben. Nach einem Taufeintrag der Zwillinge Friederich und Auguste im Jahre 1803 trug Christoph August Döring den Titel "Doctor juris" und war Bergvogt. Vermutlich war er ein Enkel des Johann Friedrich Döring. 
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 +Kurhaus Kaltenbach im September 2023
  
 Bis 1865 hatte hier der Bergrat des Oberbergamtes Bonn seinen Sitz, um das Bergrevier Ründeroth zu verwalten. Anschließend wurde es als Jagdhaus genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es dann von Karl Bosenius übernommen, um hier einen Waldgasthaus einzurichten. Als Kurhaus Kaltenbach war es etwa bis 2019 in Betrieb. Die Johanniter-Unfallhilfe e.V. Hat nun das Haus übernommen und wird dort eine Jugendhilfeeinrichtung entstehen lassen.   Bis 1865 hatte hier der Bergrat des Oberbergamtes Bonn seinen Sitz, um das Bergrevier Ründeroth zu verwalten. Anschließend wurde es als Jagdhaus genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es dann von Karl Bosenius übernommen, um hier einen Waldgasthaus einzurichten. Als Kurhaus Kaltenbach war es etwa bis 2019 in Betrieb. Die Johanniter-Unfallhilfe e.V. Hat nun das Haus übernommen und wird dort eine Jugendhilfeeinrichtung entstehen lassen.  
  
-Zeugen der Bergbauvergangenheit sind noch fünf von ehemals acht Teichen, die als Waschweiher, aber auch als Energiereservoir für den Antrieb der Gebläse der Eisenschmelzhütte, zum Zerkleinern des Erzes (Pochen) und über die großen Wasserräder zum Antrieb der Pumpen in den Schächten der Gruben zur Entwässerung genutzt wurden. Insbesondere bei Trockenheit dienten sie als Wasserspeicher. Die ersten Teiche wurden bereits im 16. Jahrhundert angelegt und im 18. Jahrhundert auf acht große Teiche erweitert. Diese acht Teiche, als auch der "Schmittenweier", der zur 1729 angelegte Eisenschmelzhütte gehörte, waren 1828 im Besitz der Erben des Peter Kauert. Das Kirchenbuch Drabenderhöhe dokumentiert für das Jahr 1782 den tragischen Todesfall des in Verr wohnenden 26-jährigen Adolph Heinrich Jüngling, der in Verbindung mit den Weiern steht. So heißt es: "nachdem derselbe am 15. Juni unter den Kirchenbüschen nächst der Kaltenbach in dem ersten Weier sich vielleicht hat baden wollen, ertrunken." Er hinterließ seine Ehefrau mit zwei Töchtern. Der Flurname "Im Kirchenbusch" existiert heute noch, der Weier ist allerdings verschwunden, es existieren allerdings noch Überreste vom Damm. +Zeugen der Bergbauvergangenheit sind noch fünf von ehemals acht Teichen, die als Waschweiher, aber auch als Energiereservoir für den Antrieb der Gebläse der Eisenschmelzhütte, zum Zerkleinern des Erzes (Pochen) und über die großen Wasserräder zum Antrieb der Pumpen in den Schächten der Gruben zur Entwässerung genutzt wurden. Insbesondere bei Trockenheit dienten sie als Wasserspeicher. Die ersten Teiche wurden bereits im 16. Jahrhundert angelegt und im 18. Jahrhundert auf acht große Teiche erweitert.  
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 +einer der acht Teiche in den Gewannen "Im Schniffels Schimmelhau/Oben im Schimmelhau" 
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 +Diese acht Teiche, als auch der "Schmittenweier", der zur 1729 angelegte Eisenschmelzhütte gehörte, waren 1828 im Besitz der Erben des Peter Kauert. Das Kirchenbuch Drabenderhöhe dokumentiert für das Jahr 1782 den tragischen Todesfall des in Verr wohnenden 26-jährigen Adolph Heinrich Jüngling, der in Verbindung mit den Weiern steht. So heißt es: "nachdem derselbe am 15. Juni unter den Kirchenbüschen nächst der Kaltenbach in dem ersten Weier sich vielleicht hat baden wollen, ertrunken." Er hinterließ seine Ehefrau mit zwei Töchtern. Der Flurname "Im Kirchenbusch" existiert heute noch, der Weier ist allerdings verschwunden, es existieren allerdings noch Überreste vom Damm. 
  
 Um Kaltenbach herum finden sich im Wald auch noch zahlreiche Hohlwege, die zum Abtransport des Eisenerz nötig waren, sowie zahlreiche Pingenfelder - das sind Einsturzlöcher über den alten Stollen und Schächten -, Abraumhalden und unzählige Schürfstellen.  Um Kaltenbach herum finden sich im Wald auch noch zahlreiche Hohlwege, die zum Abtransport des Eisenerz nötig waren, sowie zahlreiche Pingenfelder - das sind Einsturzlöcher über den alten Stollen und Schächten -, Abraumhalden und unzählige Schürfstellen. 

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