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ort:sehenswertes:strassen [2015/05/31 20:24] – angelegt Achim Höhler | ort:sehenswertes:strassen [2020/06/12 01:00] (aktuell) – Achim Höhler | ||
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- | ===== Die alten Fernhandelsstrassen | + | ===== Die alten Fernhandelsstraßen |
- | Drabenderhöhe lag am Kreuzungspunkt zweier mittelalterlicher Fernwege – der Brüderstrasse und der Zeithstrasse, | + | Drabenderhöhe lag am Kreuzungspunkt zweier mittelalterlicher Fernwege – der Brüderstrasse und der Zeithstrasse, |
- | ==== Die Brüderstrasse ==== | + | Noch heute lassen sich viele Spuren der historischen Strassen in den Wäldern finden. Erkennbar ist dies an den zahlreichen Hohlwegen und Hohlwegbündelungen, |
- | Die Brüderstrasse stellt einen Teilabschnitt einer West-Ost-Verbindung dar, die von Antwerpen über Lüttich, Aachen, Köln, Unterschbach, | + | {{: |
- | Dabei folgte die Strasse im Bergischen Land vorallem den Höhenzügen und hatte nur wenig Querungen durch die Täler, wie z. B. durch die Sülz oder die Agger. Die Flussläufe waren im Mittelalter noch grösstenteils feucht und stark versumpft, so dass die Täler als Verkehrswege ausschieden. Die Höhen waren durch die natürliche Entwässerung durch das Hanggefälle in der Regel trocken | + | Ausschnitt aus der Karte "Berge ducatus Marck comitatus" |
+ | ==== Die Brüderstraße ==== | ||
- | {{: | + | Die Brüderstraße stellt einen Teilabschnitt einer West-Ost-Verbindung dar, die von Antwerpen über Lüttich, Aachen, Köln, Unterschbach, |
- | Im Hochmittelalter wurde die Brüderstrasse als Handelsweg genutzt. So berichtet man 1308 über die Einfur von Waffen aus Siegen über Köln nach England, die über diese Strasse transportiert wurden. Im Homburger Grenzweistum erscheint 1464 erstmals urkundlich | + | Dabei folgte |
- | Der Name Brüderstrasse muss dann in der Neuzeit in Vergessenheit geraten sein. Nach der Reformation wandten sich viele Herrschaftshäuser mit ihren Untertanen der lutherischen und der reformierten Lehre zu, so auch grosse Teile des Herzogtums Berg, dem Gimborner Land, des Homburger Ländchen, als auch der Bereich | + | {{: |
- | ==== Die Zeithstrasse ==== | + | Im Hochmittelalter wurde die Brüderstraße als Handelsweg genutzt. So berichtet man 1308 über die Einfuhr von Waffen aus Siegen über Köln nach England, die über diese Strasse transportiert wurden. Im Homburger Grenzweistum erscheint 1464 erstmals urkundlich die Bezeichnung „die alte broeder straisse“. Den Verlauf des Weges lässt sich anhand der Mercatorkarte von 1575 als „die alde Broederstraiß“ nachvollziehen. Bereits im ausgehenden Mittelalter wurde die Brüderstrasse als „alt“ bezeichnet, was darauf hinweist, dass die Verbindung schon sehr lange bestanden haben muss. Parallel zur wirtschaftlichen Bedeutung der Straße entwickelte sie sich zu einem international stark frequentierten Pilgerweg. Das Grab des Heiligen Lambertus in Lüttich, die berühmten Reliquien im Aachener Dom, die Gebeine der Heiligen Drei Könige in Köln und das Grab der Heiligen Elisabeth in Marburg waren wichtige Stationen auf den mittelalterlichen Pilgerfahrten nach Santiago de Compostela zum Grab des Heiligen Jakobus des Älteren. |
- | Ein hohes Alter hat auch die Zeithstrasse, | + | Der Name Brüderstraße muss dann in der Neuzeit in Vergessenheit geraten sein. Nach der Reformation wandten sich viele Herrschaftshäuser mit ihren Untertanen der lutherischen und der reformierten Lehre zu, so auch grosse Teile des Herzogtums Berg, dem Gimborner Land, des Homburger Ländchen, als auch der Bereich des Fürstentums Naussau-Siegen |
- | Der Name Zeithstrasse | + | ==== Die Zeithstraße ==== |
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+ | Ein hohes Alter hat auch die Zeithstraße, | ||
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- | In Seelscheid existieren zwei Weiler mit dem Namen „oberste | + | In Seelscheid existieren zwei Weiler mit dem Namen „Oberste |
- | Der urspüngliche Verlauf im Raum Drabenderhöhe war ein anderer als heute. Von Much aus verlief die Strasse | + | Auf der Mercatorkarte von 1575 ist die Verbindung als Teilstück von Drabenderhöhe nach Ründeroth deutlich erkennbar. |
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+ | Der urspüngliche Verlauf im Raum Drabenderhöhe war ein anderer als heute. Von Much aus verlief die Straße | ||
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- | Als Handelstrasse | + | Als Handelsverbindung |
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+ | ==== Der Stückweg ==== | ||
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+ | Der Stückweg war eine historische Querverbindung zwischen der Zeithstraße mit Anschluss in Drabenderhöhe an die Brüderstraße und der Heidenstraße. Dieser Weg ist auf der 1690 erstellten Karte „Berge Ducatus Marck Comitatus“ von Gerard Valck und Pieter Schenk zu erkennen. Die Straße führte oberhalb von Brächen durch das in den 1960er Jahren vom Munitionsdepot überbauten Gelände der Buschhardt und des Schimmelhaus über den Altenhau (heute Altenhahn) am Hundskopf vorbei zum Ort Stiefelhagen. Stiefelhagen wurde in der Neuzeit in Obersteeg umbenannt. Von Stiefelhagen ging es dann hinab nach Engelskirchen. Vermutlich führte die Trasse dann weiter über Rommersberg und Remshagen, um dann zwischen Klause und Fenke auf die Heidenstraße zu treffen. | ||
+ | Der Name Stückweg bezieht sich auf auf den Flurnamen „Am Steinbrecher Kopf am Stückweg“ in der Flur Kiefhau. Diese Flur lag unmittelbar im Bereich des Schimmelhaus. Ob der Name auch in anderen Fluren so benutzt wurde ist allerdings unklar. In der alten Flur von Brächen finden sich direkt an diesem Weg die Flurbezeichnungen „Ober der Karstadt“ und „Hinten auf der Karstadt“, | ||
+ | Die Heidenstraße wiederum ist ein mittelalterlicher Fernweg, der Köln mit Kassel verband. Im ersten Streckenverlauf von Köln über Brück, durch die Lustheide und den Königsforst bis in das in Untereschbach aufgegangene Altenbrück direkt an der Sülz war die Trasse mit der Brüderstraße identisch. Bei Altenbrück trennten sich die beiden Wege. Die Heidenstraße verlief dann weiter über die Höhenzüge nach Hohkeppel, Holz, Horpe, Klause, Frielingsdorf, | ||